Lufeh – Luggage Falling Down – Ein- und Auschecken – Album Review

Lufeh – Luggage Falling Down
Herkunft:
Los Angeles / USA
Release:
17.04.20
Label:
Eigenverlag
Dauer:
33:39
Genre:
Progressive Metal


Lufeh sind eine neugegründete Band, ihre Mitglieder haben allerdings schon eine veritable musikalische Vergangenheit hinter sich. Der namensgebende Schlagzeuger Batera Lufeh, aus Brasilien stammend, hat in seinem Heimatland schon mit verschiedenen Rockbands zusammengespielt und seit er in den USA lebt, als letztes in der Rockband Kenny Shipman gespielt. Nun haben die fünf Musiker ihr zweites Album Luggage Falling Down veröffentlicht. Gespielt wird hier groovender und funkiger Progressive Metal.

Erinnerungen an Dream Theater werden hier nicht nur beim Gesang geweckt. Dennis Atlas klingt wirklich zeitweise wie James LaBrie, und das im besten Sinne. Seine Stimme erklimmt die gleichen Höhen, ohne gepresst zu wirken oder elektronisch frisiert werden zu müssen. Bei einem Projekt eines Schlagzeugers liegt es nahe, dass der Augenmerk auf die Rhythmusfraktion gelegt wird, aber erfreulicherweise harmoniert die Band insgesamt sehr gut. Der Opener Find My Way, HIER das Video dazu,  brezelt nach einem bombastischen Intro gut los mit rockig-harten Gitarren, angenehm präsenten Keyboardeinsätzen, sehr gutem Gesang und einer Melodik zum Niederknien. Gerade im Mittelteil groovt der Song wie Hölle. Phantastischer Einstieg in dieses leider viel zu kurze Album. Gleiches gilt für The Unknown, HIER ebenfalls das Video, wo sich symphonischer Metal mit groovigem Prog Metal die Hand gibt. Auch hier überzeugt der Gesang. Die Länge, oder besser Kürze der Songs ist sehr angenehm. Sie wirken auf das Wesentliche konzentriert ohne etwas vermissen zu lassen.

Für Doors gilt das auch, hervorragend abwechslungsreich in Rhythmik, Melodik, Gesang sowie gefühlvollen Gitarreneinsätzen. Unglaublich, wie souverän die Band harmoniert, die Spielfreude weiß durchaus auf den Hörer überzuspringen. Auch bei Trial Of Escapade werden Vorbilder wie Dream Theater, Incubus und Haken deutlich, vor allem beim Gitarrensolo im Mittelteil. My World ist getragener, mit Klaviereinsätzen und den wie auf dieser Platte so oft sehr guten Gitarrensoli. Der harte Schnitt im Mittelteil ist bei einem Track dieser Kürze etwas ungewöhnlich stört aber nicht weiter, da man im zweiten Teil gewohnt abwechselnd groovend und getragen zur Sache geht. Funky im Stil von Incubus und mit hervoragenden Gitarrensoli gesegnet ist auch End of The Road. 

Es macht sehr viel Spaß, allen Akteuren bei der Arbeit zuzuhören. Gerade weil auch auf einen ausgewogenen Bandsound geachtet wird, keiner steht im Vordergrund, es wird songdienlich auf höchstem Niveau musiziert. Escape ist richtig gut, phantastisch abwechslungsreich, gute Keyboardssong, rhythmisch interessant und gewohnt groovend. Die Melodien springen einem hier, wie so oft auf der Platte, direkt ins Ohr. Das abschließende The Edge, HIER das Video dazu,bringt keine neuen Erkenntnisse, sondern eine Band in Hochform, die nochmal alle Trademarks an den Mann bringt. Auch hier gilt, Komplexität mit ansprechenden Melodien überzeugen auf breiter Linie.


Fazit: Außer der Kürze gibt es an Luggage Falling Down nichts auszusetzen. Phantastischer Prog-Metal, knackig kurze Songs, die aber dennoch abwechslungsreich sind. Dazu passender Gesang in der Schnittmenge zwischen James LaBrie und Brendon Boyd sowie grandiose Gitarren- und Schlagzeugeinsätze. Sehr kurzweilig und spaßig. Nur ist die Platte mit knapp 33 Minuten eben ein wenig kurz und leider nur rein digital erhältlich. Dennoch haben wir mit Luggage Falling Down eine sehr unterhaltsame Platte vor uns. 9 /10 macht das für mich.

Line Up
Gera Penna – Keyboards
Duca Tambasco – Bass
Dennis Atlas – Gesang
Teo Dornellas – Gitarre
Batera Lufeh – Schlagzeug

Tracklist
01. Find My Way
02. The Unknown
03. Doors
04. Trial Of Escapade
05. My World
06. End Of The Road
07. Escape
08. The Edge

Links
Facebook Lufeh
Bandcamp Lufeh

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