Jonas Lindberg & The Other Side – Miles From Nowhere – Album Review

Jonas Lindberg & The Other Side – Miles From Nowhere
Herkunft:
Schweden
Release:
18.02.2022

Label: InsideOut Music
/ Sony Music
Dauer:
76:00
Genre:
Progressive Rock


Foto Credit: Thorleif Robertsson

Der Schwede Jonas Lindberg hat nun schon einige Jahre als freischaffender Musiker gearbeitet. Mit Miles From Nowhere veröffentlicht er unter dem Banner Jonas Lindberg & The Other Side zusammen mit verschiedenen illustren Mitstreiter sein zweites Vollzeitalbum. Dieses wird zunächst digital und auf CD veröffentlicht. 

Modern angehauchter Retroprog

Unter diesen Mitmusikern wird als Gast unter anderen Roine Stolt erwähnt, der sich auf dem über 25 Minuten langem Titeltrack Miles From Nowhere verewigt. Und zudem schon einen deutlichen Fingerzeig darauf gibt, wo das Album stilistisch einzuordnen ist. Wir haben es hier mit famos produziertem und komponierten Retroprog zu tun, der symphonische Elemente der The Flower Kings beinhaltet und dabei zeitweise so kompakt wie den Spock’s Beard gespielt wird.

Schön ist auch der wechselnde Gesang, auf dem Longtrack Summer Queen kommt Jenny Storm zu Wort. Jonas Lindberg zeigt sich auf Miles From Nowhere als ausgereifter Songwriter, der alle verwendeten Stilmittel bewusst einsetzt und genügend Abwechslung in die reichhaltigen Songs bringt. Die langen Stücke sind schlüssig komponiert mit flüssigen und nachvollziehbaren Übergängen.

Ähnliches lässt sich über das 11 Minuten lange Oceans of Time sagen, das als erster Song HIER ausgekoppelt wurde. Die geschmackvollen Keyboard Fanfaren harmonieren hervorragend mit den schönen Gitarrensoli, wobei nicht auszumachen ist, welcher Gitarrensolist wann was spielt. Am Schlagzeug gibt Simon Wilhelmsson ein Gastspiel, der auch schon auf dem Vollzeitvorgänger Pathfinder unterstützen durfte.

Episch und symphonisch

Die Unterstützung von Michael Ottosson an den Keyboards fällt auf dem neuen Werk tragischerweise weg, denn dieser ist im letzten Jahr verstorben. So übernimmt Jonas Lindberg auf dem neuen Werk die Arbeit an den Tasten vollständig.

Das bereits erwähnte Titelstück als Kernstück zu bezeichnen, führt sicherlich zu weit. Und dennoch rechtfertigen schon eben jene 25 Minuten den Kauf der Scheibe, denn auch hier gibt es Harmonien zum Niederknien. Und der Gastbeitrag von Roine Stolt schubst Miles From Nowhere noch ein Quentchen weiter Richtung Blumenkönige. Auf dem recht kurzen Why I’m Here gibt Lindbergs Bruder Joel ein Gastspiel.

Zu kritisieren gibt es hier im Grunde genommen nichts. Fans von feinem Progressive Rock klassischer Bauart werden sich in den rasanten Keyboardfahrten, den symphonischen Melodiebögen und dem durch den wechselnden Gesang sofort zuhause fühlen.


Fazit
Mit Miles From Nowhere veröffentlichen Jonas Lindberg & The Other Side ein progressives Rockhighlight im noch jungen Musikjahr. Die Scheibe ist zu jeder Zeit stimmig durchkonzeptioniert und macht Fans modern angehauchtem Retroprog sicher eine Menge Freude. 9 / 10

Line Up
Jonas Lindberg – Bass, Gitarren, Keyboards, Gesang
Jonas Sundqvist – Gesang
Jenny Storm – Gesang
Calle Stålenbring – Gitarren
Nicklas Thelin – Gitarren
Jonathan Lundberg – Schlagzeug
Maria Olsson – Perkussion
Joel Lindberg – Gitarre auf Why I’m Here
Simon Wilhelmsson – Schlagzeug auf Little Man und Oceans Of Time
Roine Stolt – Gitarre auf Miles From Nowhere

Tracklist
01. Secret Motive Man
02. Little Man
03. Summer Queen
04. Oceans Of Time
05. Astral Journey
06. Why I’m Here
07. Miles From Nowhere

Links
Facebook Jonas Lindberg & The Other Side
Bandcamp Jonas Lindberg & The Other Side


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