High Spirits – Hard To Stop – Album Review

High Spirits – Hard To Stop
Herkunft:
Chicago / USA
Release:
31.07.2020
Label: High Roller Records
Dauer:
34:31
Genre:
Hard Rock / Heavy Metal


Es gib faule, fleißige und ganz fleißige Menschen. Zur letzteren Spezies scheint Chris Black zu gehören, der in sehr vielen Projekten, unter anderem Professor Black, Aktor, Superchrist, Dawnbringer und Pharaoh, mitmischt oder federführend ist. Unter dem Namen High Spirits hat er mit Motivator 2016 sein letztes Album abgeliefert. Ja, sein Album – hier liegt kein Schreibfehler vor. Obwohl optisch fünf Musiker als Band präsentiert werden, handelt es sich bei Hard To Stop wiederum um eine Soloarbeit von Chris Black.

Die abgebildeten Bandkollegen treten lediglich bei Liveauftritten in Erscheinung. Bei dieser breiten musikalischen Aufstellung muss Chris Black hoch motiviert, ideenreich und ein wahres Arbeitstier sein.  Ob dieses Arbeitspensum auch eine exzellente Qualität des neuen Albums Hard To Stop bedeutet?

Ein Album wie aus den 1980ern und doch nicht

Der Start ins neue Album gelingt perfekt. Schnell und positiv geht Since You’ve Been Gone nach vorne los, gefolgt vom nicht weniger flotten Restless.  Musikalische Parallelen zu den 1980er Jahren sind mehr als deutlich, nur wirkt hier nichts altbacken. Dan Swanö aus den Unisound Studio hat dem Album einen erfrischend zeitgemäßen Mix verabreicht. Ihr braucht einen musikalischen Eindruck? Dann HIER klicken.

Huch, eine Black Sabbath Coverversion als dritte Nummer? Nein, beim Riff von Face to Face hat sich Mr. Black wohl vom Black Sabbath Track Mob Rules inspirieren lassen und baut um Iommi’s Gitarrenidee einen eigenen Song herum. Weiter galoppiert das Album mit Hearts Will Burn. Alles durchweg kurze, knackige und positiv angehauchte Nummern um die dreieinhalb bis vier Minuten, die richtig Spaß machen. Für das Radio geschaffen ist das folgende Voice in the Wind. Eine Hörprobe gibt es HIER. Die Art und Weise des Gesangs erinnert mich an Volbeat. Der Refrain ist eine Mischung aus Zucker und Sahne und bleibt wunderbar im Ohr hängen. Entweder man liebt Songs wie Voices In The Wind oder zieht weiter zu All Night Long, das aufgrund der ausgeprägten Gitarrenpräsenz rockiger wirkt und auch härter daher kommt.

Alles nur perfekt?

Wie zum Mitsingen ist den Fans Midnight Sun auf den Leib geschrieben. Wenn dieser Track bei der After-Corona-Tour nicht mit auf der Setliste steht, dann verspeise ich mein Mauspad.
Allerdings offenbart Midnight Sun auch die Schattenseite, wenn man alles alleine besetzt. Die Gesangsleistung, nicht die Stimmlage, ist für mich der einzige Schwachpunkt des Albums. Zwar hat Chris Black bei den Kompositionen und Instrumenten 100% abgeliefert, aber manchmal schwächelt die Stimme.  Das verleiht der Atmosphäre ein Livefeeling, aber eine Arbeitsteilung mit einem profilierten Sänger hätte hier einen Gewinn bedeutet.

Einen Kontrast zum Vorgänger bietet Now I Know. Der pumpende Rhythmus und der simple Akkord wirkt nach den vorangegangenen soften Melodien angenehm rauh und macht es zu einem meiner Favoriten auf Hard To Stop. Der Kreis zum Beginn des Albums wird im Midtempo mit We Are Everywhere geschlossen.


Fazit
Chris Black hat es geschafft ein fast perfektes Hardrockalbum mit durchweg radiotauglichen Melodien zu erschaffen. Alle Songs sind dynamisch, super produziert und machen einfach Spaß. Einziger kleiner Kritikpunkt ist der Gesang, der nicht immer mit dem hohen Level der anderen Elemente mithalten kann.
Aber mein Gejammer ist auf verdammt hohem Niveau und deshalb gibt es von mir  8 / 10.

Line Up
Chris Black – Gesang, alle Instrumente

Tracklist
01. Since You’ve Been Gone
02. Restless
03. Face to Face
04. Hearts Will Burn
05. Voice in the Wind
06. All Night Long
07. Midnight Sun
08. Now I Know
09. We Are Everywhere

Links
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