Ghost Toast – Shade Without Color – Album Review

Ghost Toast – Shade Without Color
Herkunft:
Debrezin / Ungarn
Release:
03.03.2022
Label:
Inverse Records
Dauer:
01:07:38
Genre:
Experimental Progressive Metal


Foto Credit: Tamás Varga

In der Prog Metal Szene sind Ghost Toast aus Ungarn schon seit 2008 unterwegs und sie haben sich zurecht einen sehr Ruf erspielt. Das beweist auch ihr nunmehr fünftes Album Shade Without Color, das wie seine beiden Vorgänger bei Inverse Records in rein digitaler Form erscheint und direkt bei der Band auch als CD erhältlich ist.

Es ist zeitgleich mit dem Vorgänger Shade Without Form entstanden und beruft sich wie dieser konzeptuell auf das Gedicht Die hohlen Männer von T.S. Eliot. Ganz grob und natürlich nur in dem Ausmaß, wie es eine rein instrumentale Musik bewerkstelligen kann, handelt es von innerer Leere oder vielmehr, wie es zu dieser kommt. Und das ist ein eine breites Feld, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich oder politisch.

Der zweite Teil eines Zwillingalbums

Ghost Toast illustrieren dieses durch gelegentliche Zitate aus Filmen, Interviews oder Reden. Eine Zeile wie The mistakes (of leaders) are amplified by the numbers who follow them without question, zitiert vom Science Fiction Autor Frank Herbert, bildet das Grundkonstrukt für Leaders, welches ihr HIER hören und sehen könnt. Und es könnte zum Zeitpunkt dieser Besprechung nicht aktueller sein.

Musikalisch bieten uns die vier Musiker eine recht experimentelle und dennoch stets zugängliche und wunderbar transparente Mischung aus metallisch bratzenden Gitarren und progressiven Melodien und Rhythmen, die zeitweise von Cello sowie interessanten Keyboardflächen untermalt werden. Vergleiche zu God Is An Astronaut, A Perfect Circle oder The Mars Volta bieten sich geradezu an. Um die große Bandbreite der Band noch zu unterstreichen bieten sich Acceptance oder Chasing Time an, das ihr HIER sehen und hören könnt.

Zahlreiche lose popkulturelle und literarische Bezüge

Hinter jedem der neun Songs steht ein Gedicht oder ein Zitat. Reaper Man beispielsweise bezieht sich auf Terry Pratchett und besagt sinngemäß, dass wir auf alles Unsere aufpassen und uns darum kümmern müssen. Diese philosophischen Ideen passen sehr gut zur teils filmartig und teils sketchhaft inszenierten Musik. Diese dürfte jedem Fan von experimenteller progressiver Rockmusik gefallen.


Fazit
Mit Shade Without Color inszenieren Ghost Toast ein filmhaftes, experimentelles Progressive Rock Tondokument mit teils philosophischen, teils popkulturellen Bezügen. Für diese über 60 Minuten feinen Progressive Rocks eine klare Empfehlung und 8,5 / 10 von mir

Line Up
János Stefán – Bass, Soundeffekte, Programmierung, akustische Gitarre, Keyboards
Bence Rózsavölgyi – Gitarren
Zoltán Cserős – Schlagzeug, Programmierung
János Pusker – Cello, Keyboards

Tracklist
01. Get Rid Of
02. Leaders
03. Chasing Time
04. Let Me Be No Nearer
05. Acceptance
06. Deliberate Disguises
07. Reaper Man
08. Whimper
09. Rejtekből

Links
Facebook Ghost Toast
Webseite Ghost Toast


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