Eridu – Enuma Elish – Album Review

Eridu – Enuma Elish
Herkunft:
München / Deutschland
Release: 14.04.2023
Label: RecordJet

Dauer:
46:14
Genre: Oriental Extreme Metal


Fans von extremen Metalauswüchsen, die einen Schritt in Richtung anderer Kulturen wagen, sollten beim neuen Album Enuma Elish der Münchner Oriental Metal Kombo Eridu Halt machen. Das Album erschien über RecordJet digital sowie direkt bei der Band auf Vinyl und CD.

Worin der orientalische Anteil an der Musik von Eridu besteht, muss der Hörer wohl für sich selbst entscheiden oder vielmehr findet er die Erklärung in dem Konzept. Schließlich benennt sich die Band nach einer alten sumerischen Stadt und Enuma Elish bezeichnet den alten babylonischen Schöpfungsmythos. Kriege und mystische Götterkulte bestimmen zumindest textlich das Geschehen. Das Album arbeitet dabei chronologisch die sieben Keilschrifttafeln jener Schöpfungsgeschichte ab, so dass Enuma Elish tatsächlich ein Konzeptalbum darstellt.

Ein Konzeptalbum über babylonische Mythen und Schöpfungserzählungen

Musikalisch bekommt der Hörer eine Mischung aus technischem, symphonischen Death Metal und rohem Black Metal geboten. Eridu setzt die Zugangshürden bewusst niedrig, das ganze Album kann HIER komplett gestreamt werden. So extrem wie sich die Band selbst bezeichnet, sind sie gar nicht. Die Songs sind fein arrangiert, bieten vor allem im Gitarrenbereich eine sehr differenzierte Note und schlagen höchstens im Rhythmusgefüge mit zeitweiligen Blastbeats mal eine heftigere Richtung an.

Als Empfehlungen eignen sich beispielsweise The Great Divide mit seinem coolen Riffing und symphonischem mehrstimmigen Gesangschören hinter dem gutturalen Hauptgesang. Oder Reign Supreme, das in der Tat eine orientalische Note zu Tage bringt, wie auch in Shedding the Blood of Kingu.

Orientalische Death Metal Melange

Das düstere Riffing, die delikate Songführung und das abwechslungsreiche Rhythmusgefüge setzen Eridu wieder mal als außergewöhnlichen Metal Act in Szene, der nicht nur mit Auftritten auf Festivals wie Dark Easter Metal Meeting oder dem Mahlstrom Open Air beweist, dass er reif für die großen Bühnen ist.

Vielmehr ist Eridu hier mit ihrem Zweitwerk ein wunderbar reifes Werk gelungen, das mit Atmosphäre, einem gehörigen Ethno Anspruch und viel instrumentaler Klasse wie aus einem Guss klingt. Allzuviel zu kritisieren gibt es nicht. Auch Fans gemäßigter Metal Klänge sollten sich von dem Extreme in der Eigenbezeichnung nicht abschrecken lassen.


Fazit
Mit großartig gespieltem Death Metal mit einer Black Metal Note und viel orientalischem Anspruch dürfen sich Eridu spätestens mit Enuma Elish als Ausnahmeact der Metal Familie bezeichnen. Eine unbedingte Empfehlung und volle Punktzahl. 10 / 10

9,5
Line Up
Ishkur – Schlagzeug
Azag – Gitarre
Enki – Gesang
Zahak – Gitarren, Hintergrundgesang
Uanu – Bass

Tracklist
01. Cosmogony
02. Enuma Elish
03. Reign Supreme
04. Defiling the Tablet of Destinies
05. The Great Divide
06. Constructing the Realms of Nebiru
07. Shedding the Blood of Kingu
08. Clay, Blood And Vengeance
09. The 50 Names of Marduk
10. Let them call on his Name
11. –

Links
Facebook Eridu
Bandcamp Eridu


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