Broken Fate – Fighters & Dreamers – Album Review

Broken Fate – Fighters & Dreamers
Herkunft:
Zürich / Schweiz
Release:
24.02.2023
Label: Lucky Bob Records
Dauer:
01:04:31
Genre:
Thrash / Power Metal 


Die Schweizer Metalband Broken Fate hat sich 2007 gegründet. Neben der Veröffentlichung von mehreren Demos, EPs und zwei vollen Alben war die Band stets auch live aktiv. Das Highlight für die Band dürfte dabei die Europa Tour 2016 mit Anvil gewesen sein.

Die Arbeiten am dritten Studioalbum begannen schon frühzeitig und wurden durch Corona unterbrochen. So wurde als Zwischenergebnis eine EP namens C-Digital Session 2022 eingeschoben. Doch nun ist es endlich soweit, denn mit dem aktuellen Album Fighters & Dreamers gibt es endlich das dritte vollständige Album.

Mit Gefühl in den Moshpit

Broken Fate lassen sich musikalisch nur schwer in eine Richtung stellen. In ihren Kompositionen fließen klassische Heavy Metal Gitarren genauso ein wie heftige Thrash Riffs und Vocals, die auch aus der Melodic Death Ecke oder gar dem Hardcore entsprungen sein könnten. Der Opener Fighters And Dreamers startet und endet im klassischen Metalstil und schaltet zwischendurch auf spielfreudige Energie. Das äußert sich in heftigen Riffs, welche mit kehligem, aber melodiösem Gesang gepaart werden.

Bei Devil On Earth werden erst gar keine Gefangenen gemacht. Schöne thrashige Riffs peitschen den Song nach vorne und halten jeden Metaller bei guter Laune. Ob das auch wirklich so ist, dass könnt ihr HIER selber anhören. Hat Devil On Earth schon nach der Bühne geschrien, wird wohl live bei White Line die Hölle ausbrechen. Fettes Riffing, schöne Tempowechsel und ein gedoppelter Gesang, der zwischen harschem Schreien und melodiösem Gesang hin und her pendelt machen den Song zu einem meiner Favoriten.

Griffige Riffs und gefühlvolle Melodien

Da kann man nichts mehr besser oder noch härter machen, sondern nur anders. Deshalb schalten Broken Fate anschließend auf When Does It Come einen Gang herunter und schütteln sich eine gefühlvolle Rocknummer aus dem Ärmel. Auch dieser Song ist wieder mit einem tollen Refrain und einem super Gitarrensolo ausgestattet.

Es geht mit griffigen Melodien auch bei Fight For That weiter. Die ruhige Interpretation wird von einem durchziehenden Schlagzeug getragen und mündet in einem großartigen Refrain. Es ist eine gut durchmischte Berg- und Talfahrt was uns das Schweizer Quartett anbietet. Dem Hochdruck bei The Quiet Memories folgt mit Eileen eine coole rockige Nummer.

Um Hass im eigenen und sozialen Umfeld geht es bei Hater. Entsprechend angespannt und druckvoll ist der Song. Broken Fate haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen. Das harte Feel And Live That macht schon gewaltig Druck und trotzdem gelingt es den Jungs beim galoppierenden Always The Same noch einen Härtegrad draufzusetzten.

Die von Corona verursachte kreative Lücke scheint bei Broken Fate das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben. Begnügen sich andere Bands mit bis zu zehn Songs pro Album, so bieten uns die Schweizer dreizehn Nummern, was zu einer Spielzeit von über einer Stunde führt.

Zwischen Energie, Gefühl und versteckten Qualitäten

In der Regel sind es kräftige Abrissnummern wie What You Want die Fighters & Dreamers beherrschen. Doch da ist auch ein Dreamers im Albumtitel und Zeit dafür ist beim gefühlvollen Your Legend. Nur eine Akustikgitarre begleitet die mal gefühlvolle, dann wieder schmerzhafte raue Stimme vom Sänger Tobias John Bänteli. Leider geht der Song nach nicht mal drei Minuten viel zu früh zu Ende.

Eine weitere treibende Nummer liefert das Quartett mit The Day Has Come ab. Startet der Song kühl mit einer Briese Hardcore, so groovt und galoppiert der Song los. In fünf Minuten verpackt die Band viel Energie und paart diese mit einer Menge cooler Gitarrenarbeit. Dann bricht der Song ab.

Stille herrscht und Broken Fate nehmen die Arbeit in Form eines instrumentalen Hiddentracks wieder auf. Was folgt kann man nicht beschreiben, sondern muss man gehört haben. Klingt alles anfangs noch gekonnt nach den Instrumentals von Metallica Mitte der 1980er Jahre, so lassen die Jungs in den folgenden fünf Minuten immer mehr die Sau raus. Anfangs kontrollierte Gitarrenarbeit mutiert zu einer Banderuption. Das Tempo zieht an und die Rhythmusfraktion peitscht alles nach vorne. Was für ein beeindruckendes Speed / Thrash Finale!


Fazit
Broken Fate
sprudeln auf ihrem dritten Album vor Ideen förmlich über. Fighters & Dreamers basiert auf fetten, schnellen Riffs und Rhythmen, welche mit Melodiebögen des Gesangs verknüpft werden. Die überschäumende Spielfreude und emotionale Songs machen deshalb dem Albumtitel alle Ehre. 8,5 / 10

Line Up
Tobias John Bänteli – Gesang, Rhythmusgitarre
Alessandro De Cicco – Schlagzeug
Patrick Van Gunten – Bass
Ilia Sivkov – Leadgitarre

Tracklist
01. Fighters And Dreamers
02. Devil On Earth
03. White Line
04. When Does It Come
05. Fight For That
06. The Quiet Memories
07. Eileen
08. Hater
09. Feel And Live That
10. Always The Same
11. What You Want
12. Your Legend
13. The Day Has Come

Links
Webseite Broken Fate
Facebook Broken Fate
Instagram Broken Fate


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