Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne

Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.


Österreich ist noch immer im sogenannten harten Lockdown bis übers Wochenende und wir nutzen die Zeit, die wir gemeinsam zu Hause verbringen und hören uns quer durch unseren Pattenschrank und auch durch Das CD Regal. 
Dass das Durchhören von Schallplatten für mich eine höhere Wertigkeit als das Einlegen einer CD in den Player hat, dürfte den meisten bekannt sein, die mich kennen. Doch ich möchte nicht ablenken und auf ein kommendes Kolumnenthema vorgreifen. 

Foto: Castles, Daniel Tompkins, erschienen via KScope Music auf schwarzem 180g Vinyl

Viel mehr möchte ich euch ein wahres Schmuckstück vorstellen heute. Ich muss nur kurz durch die vorsortierten Schallplaten gehen um sie zu erhaschen. Das Cover ist farbig bunt und auffällig, sie sticht sofort ins Auge.

Es ist Castles, das im Mai 2019 erschienene, erste, Solo Album von Daniel Tompkins

Ich erinnere mich noch sehr genau an den Moment, als ich die derzeitige Hauptband von Daniel Tompkins, TesseracT, das erste Mal im Flex in Wien live erleben durfte. Es war Ende November 2018 und bevor TesseracT die Bühne betraten, heizten Between Buried and Me und Plini die Meute an.

Der Club war für einen Mittwoch ungewöhnlich, extrem voll, und trotzdem schafften wir es in die Front Row zum Haupt Act. Den Opener des Abends machte Luminary aus dem aktuellen Album Sonder und ich war vom ersten Moment an hin und weg. Was für eine Band, was für ein Frontmann!

Es war klar, dass ich das kaum ein halbes Jahr später erscheinende Solo Album von Daniel gleich bei Erscheinen haben musste. Und Leute, glaubt mir, Tompkins, der sich zu einem in der Szene hoch angesehenen Künstler entwickelte, überzeugt stimmlich, textlich und technisch auf Castles

Das gesamte Album ist geprägt von zwischenmenschlichen Beziehungen und ihren einhergehenden Emotionen. Tompkins spannt einen Bogen, der von Trauer, Verlust aber auch von leidenschaftlicher Liebe inspiriert ist. Vielseitig im Gesang, perfekt in der musikalischen Umsetzung wird dem geneigten Progger ein modernes rund 50 minütiges Album geboten, das es in sich hat. Einige der alteingesessenen Progrocker ist das Album zu gewöhnlich und zu wenig elektronisch. Doch nicht mir! Moderner und innovativer geht es kaum.

Während die Hauptband TesseracT genauso wie seine ehemalige Band Skyharbor härteren Progmetal spielen, präsentiert uns Tompkins mit seinem Side Project White Moth Black Butterfly eher experimentell, pop orientierten Progrock. Mit dem Solo Album Castles nun findet man eine perfekte Ergänzung zu bisherigem gespickt mit gewissen Bombast Elementen und auch elektronisch hymnischen Pop.

Wie ich diese Mischung der Stile liebe! Und wie gespannt ihr auf den Nachfolger Ruins sein könnt, der am 11.12.20 ebenfalls via Kscope Music veröffentlicht wird. Haltet Ausschau bei unseren Reviews danach; ihr werdet es mögen!


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