Vogelfrey – Titanium – Album Review

Vogelfrey – Titanium
Herkunft:
Deutschland
Release:
16.09.2022
Label: Metalville
Dauer:
01:09:35
Genre:
Mittelalter Rock


Die Mittelalter Veteranen von Vogelfrey beglücken uns dieses Jahr gleich doppelt. Denn das neue Album Titanium beinhaltet nicht nur zehn Songs die wohl jedem – und sei der Tag noch so gebraucht – ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürften, sondern kommt auch noch im Doppelpack mit der Folksnah EP, die fünf Klassiker der Band im neuen akustischen Gewand präsentiert.

Authentisch muss es sein

Vereinzelt streuen die Partygeier auch ernsthaftere Titel ein. So strahlt der Opener Flammenvogel, den man sich HIER anhören kann, weniger durch köstlichen Humor als durch Eingängig-, und Tanzbarkeit. Ein sehr starker Beginn, der sogleich Lust auf mehr macht.

Stahlhammer bewegt sich zwar ebenfalls in düstereren Gefilden, lässt sich aber ohne Weiteres in jede Partyplaylist einbauen. Nicht A, das man sich HIER zu Gemüte führen kann, eröffnet dann den Reigen an Absurditäten, der einen hier noch erwartet. Großartig selbstironisch und prädestiniert dafür, das halbe Lied vom Publikum singen zu lassen. Möglich, dass bei der Partypassage am Ende der Erfolg von Electric Callboy in die Überlegungen des Songwritings gespielt hat, was aber nicht stört weil es schlicht perfekt funktioniert. Selbstverständlich darf auch eine Ode an den Morgen danach nicht fehlen. Dieser Part wird von Nie Wieder Met ebenso ideal ausgefüllt.

Bier und Götter

Legenden lässt den Hörer dann eine kleine Verschnaufpause und geht in Richtung Feuerzeugschwenkballade. Dafür schiebt Gott Gegen Gott umso heftiger an und ist wohl der mit Abstand metallischste Titel des Albums, der insgesamt auch wieder viel düsterer daherkommt. Mit Sawney Bean hat man dem berühmtesten Kannibalen Schottlands seine wohlverdiente Mittelalterballade auf Englisch gewidmet bevor mit Samael Hilf wieder in die düsteren Untiefen der Mittelalterromantik abgetaucht wird.

Wer so ernsthaft sein kann, darf aber natürlich auch feiern. Was eignet sich da besser als ein Cover des Deichkind Hits 1000 Jahre Bier, für den man sich niemand geringeren als Mr. Hurley ans Mikrofon geholt hat. Das Ergebnis kann man sich HIER anhören. Abschließend lässt Unsterblich das eigentliche Album noch sanft ausklingen.

Folksnah

Wie eingangs erwähnt gibts zum Album noch eine EP. Dabei handelt es sich um sechs Titel, die auch denjenigen die mit der Band soweit nichts zu tun hatten, noch am ehesten bekannt sein dürften. Qualitativ lässt die EP soweit keine Wünsche offen. So manche Band hätte hier einen eigenen Release gemacht und niemand hätte sich beschwert. Auf jeden Fall eine Empfehlung für die limitierte Version die die Folksnah EP mit sich bringt.


Fazit
Vogelfrey
liefern mit Titanium mal ebenso den Topfavoriten auf das Mittelalteralbum des Jahres. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr beim ersten und beim zehnten Durchlauf gleichermaßen. Die EP ist nicht nur eine nette Zugabe sondern steht dem Hauptwerk in nichts nach. In wenigen Worten: Kauft das! 9,5 / 10

9,5

Line Up
Jannik Schmidt – Gesang, Rauschpfeife, Irische Bouzouki, E-Gitarre
Alexander Suck – Violine
Johanna Heesch – Cello
Christopher Plünnecke – Bass, Hintergrundgesang
Dennis Walkusch – E-Gitarre, Hintergrundgesang
Dominik Christiansen – Schlagzeug

Tracklist
01. Flammenvogel
02. Stahlhammer
03. Nicht A
04. Nie Wieder Met
05. Nie Wieder Met
06. Gott Gegen Gott
07. Sawney Bean
08. Samael Hilf
09. 1000 Jahre Bier
10. Unsterblich
11. Legenden (Folksnah Akustik Version)
12. Ära des Stahls (Folksnah Akustik Version)
13. Lindwurm Massaker (Folksnah Akustik Version)
14. Schuld Ist Nur Der Met (Folksnah Akustik Version)
15. Heldentod (Folksnah Akustik Version)
16. Walhalla (Folksnah Akustik Version)

Links
Webseite Vogelfrey
Facebook Vogelfrey


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Versengold – Was kost die Welt
Interview – ASP, Nachgefragt bei Alexander Spreng
Album Review – Harpyie – Blutbann

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 2 Average: 5]