Underoath – Voyeurist – Album Review

Underoath – Voyeurist
Herkunft:
Florida / USA
Release:
14.01.2022
Label: Fearless Records
/ Spinefarm Records
Genre:
Metalcore / Post Hardcore / Alternative Metal


Underoath-BandAnfang der 2000er Jahre hat ein Genre namens Metalcore für viel Hype und Hass gesorgt. Und Underoath waren bei dieser Bewegung ganz vorne mit dabei. Seitdem sind einige Jahre vergangen und die Band hat sich aufgelöst, mit neuen Mitgliedern wieder zusammengefunden und bis dato acht Alben veröffentlicht.

Die Combo hat in ihrer Karriere außerdem schon viele Subgenres bedient. Hardcore, Mathcore oder Alternative? Wer ihnen ein Label verpassen möchte, liegt mit Progressive Metalcore vermutlich am richtigsten. Trotzdem bleiben die US-Amerikaner auch auf ihrem neunten Studioalbum Voyeurist unberechenbar.

Brachial und eingängig

Die zehn Songs des Albums bewegen sich zwischen bretterndem Metalcore und melancholischen Alternative-Intermezzos, wobei auch fast alles dazwischen einmal vorkommt. Die Devise lautet: Hauptsache modern und zwischen Härte sowie Melodie gut ausbalanciert.

Das vorab ausgekoppelte Hallelujah ist ein Beispiel für die eingängigere Seite von Underoath, was vor allem am Ohrwurm-Refrain liegt. Der Wechsel zwischen malmenden Gitarrenriffs und ruhigen Momenten macht diesen Song zudem zu einem Highlight des Albums. Das Video dazu findest du HIER.

Kracher und Spätzünder

Zwischen den aggressiveren Nummern wie Cycle und We’re All Gonna Die setzen die US-Amerikaner mit ruhigen, melancholischen Liedern ebenfalls Akzente. Der Titel I’m Pretty Sure I’m Out of Luck and Have No Friends spricht vermutlich für sich selbst, denn hier bewegt sich die Band in eine Alternative-lastige Richtung und lässt die Core-lastige Gitarrenarbeit zumindest zeitweise ruhen.

Über jeden Song auf Voyeurist ließe sich etwas anderes schreiben. Die Lieder folgen zwar einem gewissen Schema, aber das tun beispielsweise die Songs von Tool ja auch, ohne je wirklich vorhersehbar zu sein. Als Gesamtkonzept betrachtet, liefert die Scheibe jedenfalls spannende Momente, die sich aber erst nach mehreren Durchläufen wirklich erschließen. Wer dafür keine Geduld hat, der findet beim ersten Hören aber zumindest eine Handvoll Nummern, die sofort zünden.


Fazit
Underoath entwickeln sich ständig weiter, was auch auf dem neunten Album Voyeurist wieder deutlich wird. Der Spagat zwischen Innovation und Fan-Service ist den US-Amerikanern geglückt, denn von Vielschichtigkeit bis hin zu sofortigen Ohrwürmern ist alles vertreten, was das Core-freudige Metallerherz begehrt. 7,5 / 10

Line Up
Spencer Chamberlain – Gesang
Grant Brandell – Bass
James Smith – Gitarre
Tim McTague – Gitarre
Christopher Dudley – Keyboard, Synthies
Aaron Gillespie – Schlagzeug, Gesang

Tracklist
01. Damn Excuses
02. Hallelujah
03. I’m Pretty Sure I’m Out of Luck and Have No Friends
04. Cycle (feat. Ghostemane)
05. Thorn
06. (No Oasis)
07. Take A Breath
08. We’re All Gonna Die
09. Numb
10. Pneumonia

Links
Facebook Underoath
Instagram Underoath


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