Stygian Crown – Stygian Crown – Wie eine sinistre Walze – Album

Stygian Crown – Stygian Crown
Herkunft:
Los Angeles / USA
Release:
26.06.20
Label: Cruz del Sur Music
Dauer:
51:24
Genre:
Epic Doom Metal / Death Doom


Stygian CrownMit Ihrem Demo Through Divine Rite sorgten die Epic Death Doomer 2018 schon für euphorische Jubelstürme. Eine solch brachiale Death Doom Walze mit klassischen, weiblichen Gesang hat man selten gehört und die Spannung auf den folgenden Longplayer stieg immens. Nun ist es endlich soweit und die Amis um Bandgründer Rhett Davis kredenzen uns Ihr selbstbetiteltes Album. Mit Melissa Pinion hat die Band eine Sängerin in Ihren Reihen, welche wie die Faust aufs Auge passt. Ihr klassisch geschulter Gesang schmiegt sich wie ein leichter Schleier auf den tiefen Basssound und walzenden Riffs.

Fangen wir aber von vorne an. The Hall Of Two Truths beginnt mit einer ägyptisch klingenden Gesangeinlage, welche sofort an die, in den 90ern erfolgreiche Sängerin Ofra Haza, erinnert. Als der Gesang endet, eröffnet ein mächtig klingendes Riffgewitter den Song Devour The Dead. Epischer Death Doom kombiniert mit einer gewaltig tiefen Gitarrensoundwand, lassen die Zimmerwände wackeln. Die Stimme von Melissa erzeugt unweigerlich eine dicke Hühnerpelle auf der Haut. Epischer Song! Fernöstliche Gitarrenmelodien bestimmen den nächsten Track Up From The Depths. Dies bedeutet aber nicht, dass das Energielevel nach unten geschraubt wird. Zum Ende hin wird nochmal ordentlich Tempo aufgenommen und sogar ein Soli zur Abwechslung eingestreut.

Selten hat mich ein Death Doom Song so berührt wie das folgende Through Divine Rite, eine Neuaufnahme aus dem gleichnamigen 2018er Demo. Überragender Gesang mit einprägender Hook, lassen selbst die härtesten Männer dahinschmelzen. Flametongue überzeugt mit einer feinen Gitarrenarbeit, die sehr viel Heavyness ausstrahlt. Wie durch das ganze Album, durchzieht auch der Song die nahöstliche Thematik. Ohne sich dabei in unnötigen Kitsch zu verlieren. Bluesig startet When Old Gods Die. Dieser Song ist auch gleichzeitig der variantenreichste. Durch die grungeig klingenden Gitarren mit Soloeinlagen, bekommt er eine eigene Note und lässt ihn nicht als Fremdkörper zurück. Majestätisch, ja episch klingt das Stück Trampled Into The Earth. Durch reduzierte Gitarrenarbeit, bekommt Melissas Stimme noch mehr Geltung. Fantastischer Track. Die Doom Meisterprüfung legt die Band dann mit dem Abschlussakkord Two Coins For the Ferryman ab. Ein klassischer Epic Doom Song, der die Altmeister Candlemass oder Solitude Aeturnus erfreuen würde. Darüber hinaus erzeugt der erdige, basslastig warme Sound für den Mark Kelson in den australischen The Eternal’s Kelsonic Studios verantwortlich ist, einen wohligen Hörgenuss.


Mein Fazit:
Da haben mich die Südkalifornier aber erwischt, und zwar auf dem richtigen Fuß. Stygian Crown machen für mich alles richtig, indem sie epische sieben Minuten Songs kurzweilig klingen lassen. Mit tiefgestimmten Gitarren wird alles niedergewalzt und der unverwechselbare klassische Gesang von Melissa Pinion sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Für alle, die auf epischen Doom mit Bolt Thrower Attitüde abfahren, ist diese Scheibe ein absoluter Pflichtkauf! Kaufen sie, sonst weinen sie. Wenn das mal nicht ein Anwärter auf das Doom Album des Jahres ist! Daher erhalten Stygian Crown stattliche 9,5 / 10.
9,5

Line Up
Melissa Pinion – Gesang
Nelson Tomas Miranda – Gitarre
Jason Thomas – Bass
Andy Hicks – Gitarre
Rhett A. Davis – Schlagzeug

Tracklist
01. The Hall Of Two Truths
02. Devour The Dead
03. Up From The Depths
04. Through Divine Rite
05. Flametongue
06. When Old Gods Die (nur auf CD/Digital)
07. Trampled Into The Earth
08. Two Coins For The Ferryman

Links:
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Bandcamp Stygian Crown

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