So Hideous – None But a Pure Heart Can Sing – Album Review

So Hideous – None But a Pure Heart Can Sing
Herkunft:
USA
Release:
03.12.2021

Label: Silent Pendulum Records
Dauer:
32:04
Genre:
Post Black Metal / Shoegaze


So Hideous - BandSo Hideous ließen sich ganz schön viel Zeit. Sechs Jahre sind seit ihrem letzten Studioalbum ins Land gezogen, aber jetzt präsentieren die New Yorker mit None But a Pure Heart Can Sing endlich wieder neue Musik. Die Post-Black-Metal-Fusionisten haben ihren orchestralen Sound diesmal mit Jazz und Afrobeat-Passagen erweitert.

Oder anders ausgedrückt: Sie haben Genres zusammengebracht, von denen man überrascht ist, das sie zusammen passen. Das Konzept der Band ist aber dennoch dasselbe geblieben: Die widersprüchlichen Gefühle von Schmerz und Schönheit musikalisch zum Ausdruck zu bringen. Außerdem sind mit Bassist DJ Scully und dem Drummer Michael Kadnar neue Musiker mit am Start, die übrigens auch bei The Number Twelve Looks Like You tätig sind.

Genre-Mix mit Sogwirkung

Eines vorweg: None But a Pure Heart Can Sing ist ein Album, wie man es so noch nicht gehört hat. Einerseits, weil rasender Post Black Metal und orchestrale Arrangements hier eine spannende, musikalische Liebesbeziehung eingehen. Wenn sich dann aber auch noch Jazz-Passagen und weitere Einflüsse dazu gesellen, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Man ist davon entweder überfordert oder sofort begeistert.

Der vorab veröffentliche Song The Emerald Pearl beispielsweise steigert sich von einer ruhigen Nummer mit Saxophon-Einlagen zu rasendem Black Metal mit Hardcore-artigen Screams und orchestraler Untermalung. Dennoch ist das Lied sehr eingängig ausgefallen und mit etlichen Spannungsbogen versehen, ohne den Bogen und die Nerven seiner Hörer zu überspannen. Das Video dazu findest du HIER.

Sound-Monster aus New York City

Das Opus Magnum des Albums bildet der Song Motorik Visage. Hier verschmelzen epischer Metal, kurze Shoegaze-Momente und Neoklassik zu einem elf minütigen Monster. Dem Sog dieser Nummer können sich Genre-affine Metaller kaum entziehen, was auch daran liegt, dass ein musikalischer Spannungsbogen den nächsten jagt. Wahnsinn, was die New Yorker hier erschaffen haben.

Das abschließende From Now (Til the Time We’re Still) bildet den finalen Kontrast dazu und wirkt nach den vorangegangenen Nummern leider eine Spur zu schleppend und verträumt. Hier hätten So Hideous ihren Hörern nicht unbedingt eine Verschnaufpause gönnen müssen.


Fazit
So Hideous sind speziell und ihr neues Album None But a Pure Heart Can Sing ist es ebenso. Mit großem musikalischen Können vereinen die New Yorker extremen Metal, Klassik, Jazz und mehr zu einem Sound, dessen Sogwirkung man sich nur schwer entziehen kann. 8,5 / 10.

Line Up
Brandon Cruz – Gitarre, Keyboard, Streicher-Arrangements, Texte
Christopher Cruz – Gesang
Etienne Vazquez – Gitarre
DJ Scully – Bass
Michael Kadnar – Schlagzeug

Tracklist
01. Souvenir (Echo)
02. The Emerald Pearl
03. Intermezzo
04. Motorik Visage
05. From Now (Til the Time We’re Still)

Links
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