Rituals of the dead hand – With hoof and horn – Album Review

Rituals of the dead hand – With hoof and horn
Herkunft:
Limburg / Belgien
Release:
01.05.2021
Label: Dunkelheit Produktionen
Dauer:
43:14
Genre:
Black / Doom Metal


Foto Credit: Istvan Bruggen

Wenn man aus der belgischen Provinz Limburg stammt, werden dir schon als Kind die gruseligen Geschichten der räuberischen Buckriders erzählt. Diese wurden bezichtigt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und wurden deswegen gejagt und gefoltert. Drei Ureinwohner Limburgs haben offensichtlich sehr gut zugehört und setzten sich musikalisch mit dieser dunklen Thematik auseinander. Drei Jahre nach Ihrem gefeierten Debüt, öffnet das belgische Black/Doom Trio ein weiteres mystisches Kapitel um die Reiter der fliegenden Ziege. With hoof and horns uns auf eine gespenstische Reise in die Abgründe der Menschheit mit.

Teuflisches frühes Belgien

Vier episch lange Songs und ein kurzes Intro zeigen Black/Doom Metal in Reinkultur. Die Jungs setzen da an, wo sie mit Blood Oath aufgehört haben. Um es noch genauer zu sagen, wird es noch düsterer und die schleppenden Doom-Momente sind dominanter und bestimmender. Das mystisch klingende kurze Intro Praesemino ist ideal, um für den zähen Brocken Sulphur einzustimmen. Lykaios und Beleth durchdringen mit Ihren Mantra-mäßigen Gesang, Growls und Schreien Mark und Bein. Die tonnenschweren Riffs verschlingen und spucken dich zum Ende hin wieder aus. Abwechslung bringen auch leichte Orchester-Arrangements mit rein und lassen den Song zu einer epischen Black/Doom Hymne wachsen. Den Song könnt Ihr euch HIER reinziehen.

Robin Hood auf fliegenden Ziegen

Etwas zügiger kommt Inception aus den Boxen. Anfänglich im melodischen Black Metal zu Hause, macht der Song zu Mitte einen Break und erhält durch seine düsteren Gesangsstrukturen einen okkultistischen Anstrich. Bei den Belgiern ist kaum etwas vorhersehbar. Daher ist die Spannung vor den langen Songs immer sehr groß. Großes Unbehagen im positiven Sinne löst die Doom-Walze The Defiling Days aus. Die Intensität ist förmlich spürbar und trägt dich und deine Gedanken in eine andere Welt. Mächtige dunkle tiefe Riffs eröffnen für das Finale Vuurstaeck, welches durch geschickt gesetzte elektronisch unheimliche Samples eine drückende Stimmung auslöst. Die Jungs verstehen die mysteriöse Thematik um die räuberische Bande aus Limburg, musikalisch perfekt in Szene zu setzen.


Fazit
Das zweite Album von Rituals of the dead hand ist nochmal ein weiterer Schritt nach vorne. With hoof and horn ist bösartig, steckt voller dichter Atmosphäre und ist musikalisch auf hohem Niveau. So muss für mich Black Metal mit sehr viel Doom Metal klingen und das Blut in den Adern gefrieren lassen. Für diese großartigen Attribute zücke ich eine 9 / 10

Line Up
Lykaios – Gesang, Gitarre, Keyboards
Isangrim – Schlagzeug, Keyboards, Samples
Beleth – Bass, Background Gesang

Tracklist
01. Praesemino
02. Sulphur
03. Inception
04. The Defiling Days
05. Vuurstaeck

Links
Bandcamp Rituals of the dead hand


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