Quiet Riot – Hollywood Cowboys – Unermüdlich – Album Review

Quiet Riot – Hollywood Cowboys
Herkunft: USA
Release: 08.11.2019
Label: Frontiers Music s.r.l.
Dauer: 44:53
Genre: Melodic Metal

Bandfoto by Christopher Ameruoso


Quiet Riot? Ja natürlich erinnere ich mich an die amerikanischen Rocker, die 1983 zusammen mit Größen wie Iron Maiden, den Scorpions, Judas Priest und einigen anderen Hochkarätern im TV beim legendären Rock Pop Festival in Dortmund meine musikalische Jugend prägten. Quiet Riot wurden schon 1975 vom späteren Ozzy Osbourne Gitarristen und nach seinem tragischen Tod 1982 zur Ikone stilisierten Randy Rhoads gegründet. Auch für Bassist Rudy Sarzo war die Band ein Sprungbrett, um bei Ozzy und später bei Whitesnake eine Weltkarriere hinzulegen. Schlagzeuger Frankie Banali nahm 1982 seinen Platz hinter den Kesseln ein und ist bis heute die einzige Konstante im Line up. Dabei waren Quiet Riot 1983 mit Metal Health selbst auf dem Sprung in den Rockolymp. Das Album wurde ein No.1 Charterfolg in den USA und verkaufte sich inmitten der von MTV angefeuerten Glam- und Hair Metal– Welle über 6 Millionen mal. Das nächste Album Condition Critical wurde schon ein Jahr später hinterhergeschoben, konnte den Erfolg aber nicht weiter ausbauen, ebenso wenig wie das schlicht QR III betiltelte Album, das 1986 erschien. Das Line up zerbrach, Quiot Riot wurde in den folgenden Jahren mehrmals wiederbelebt, ein paar wenig beachtete Alben eingespielt, bevor das Schicksal 2007 erbarmungslos zuschlug, als Sänger Kevin DuBrow tot in seinem Haus aufgefunden wurde. Frankie Banali führte Quiot Riot in den folgenden Jahren ohne seinen langjährigen Partner Carlos Cavazo (Gitarrist seit 1982) mit verschiedenen Sängern fort. Zuletzt war Jizzy Pearl (Love/Hate) der Mann am Mikro, bevor die Band den American Idol-Teilnehmer (Staffel 10, vierter Platz, 2011) James Durbin ins Boot holte, um schon dem letzten Longplayer Road Rage (2017) eine Frischzellenkur zu verpassen.

An mir sind diese Bandaktivitäten allerdings nahezu unbemerkt vorbeigegangen und auch der aktuelle Dreher Hollywood Cowboys lag bei mir zugegebenermaßen schon einige Zeit auf dem Tisch, als mich dann doch die Neugier packte, was man aus dem Hause Quiet Riot anno 2019 erwarten darf. Der Opener Dont Call It Love überrascht mich jedenfalls gleich positiv. Ein melodischer Sleaze Rocker mit pumpenden Bassläufen und Kevin Durbins schneidender Stimme, die mir sofort sehr gut gefällt. Sie erinnert mich ein wenig an eine Mischung aus Marc Slaughter (ex- Vinnie Vincent Invasion, Slaughter), Sebastian Bach (ex-Skid Row) und Vince Neil (Mötley Crüe). Auch das nachfolgende, im Midtempo gehaltene In The Blood, bestätigt den guten Ersteindruck. Heartbreak City mit seinem starken Groove hat gar stadiontaugliche Qualitäten und eignet sich hervorragend zum Mitklatschen. Danach fällt die Leistungskurve leider erstmal merklich ab. Überragend finde ich aber Hellbender, eine weitere, richtig coole Nummer, bei der  Kevin Durbin einmal mehr brilliert. Aus dem Rahmen fällt auch der Blues Rocker Roll on und die Gute-Laune-Nummer Wild Horses. Ansonsten sind die Uptempo Rocker Insanity oder Last Outcast noch in Ordnung, so richtige Totalausfälle kann man auf Hollywood Cowboys eigentlich auch nicht verzeichnen.

Mein Fazit:

Hollywood Cowboys hat mich durchaus positiv überrascht, auch wenn Quiet Riot 2019 natürlich absolut nichts mehr mit dem Megaact aus den 80ern zu tun hat. Die Mehrzahl der zwölf Songs kann jedoch überzeugen, leider hat Kevin Durbin die Band inzwischen wieder verlassen (Jizzy Pearl ist dafür zurückgekehrt), um sich seiner Solokarriere zu widmen. Er ist auf dem Album für mich der große Pluspunkt. Das macht für mich unter dem Strich eine solide 7/10 Punkte als Leitungsnachweis auf dem Konto der unermüdlichen Truppe!

Line-up:

Frankie Banali – Drums
Alex Grossi – Gitarren
Chuck Wright – Bass
James Durbin – Gesang

Produziert von: Frankie Banali

Tracklist:

1.  Don’t Call It Love
2.  In The Blood
3.  Heartbreak City
4.  The Devil That You Know
5.  Change Or Die
6.  Roll On
7.  Insanity
8.  Hellbender
9.  Wild Horses
10.Holding On
11.Last Outcast
12.Arrows And Angels

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