Odinfist – Remade In Steel – Album Review

Odinfist – Remade In Steel
Herkunft:
Okanagan Valley / Kanada
Release:
10.03.2023
Label:
Eigenveröffentlichung
Dauer:
37:02
Genre:
Heavy Metal


Den kanadischen Vierer von Odinfist gibt es schon seit 2006. Es ist die Liebe zum Heavy Metal, welche die vier Musiker seit ihrer High School Zeit vereint. Erstaunlich ist, dass die Freundschaft und auch die Zuneigung zum traditionellen Heavy Metal bis heute hält und so die Band seit 16 Jahren ohne Line Up Wechsel auskommt.

Remade In Steel ist das mittlerweile sechste Album und hat seinen Ursprung, von der Produktion bis hin zu den musikalischen Wurzeln, im Heavy Metal des letzten Jahrtausend. Insofern wird das aktuelle Album die Metal Fraktion in glückliche True Metaller und verschnupfte Neumetaller spalten, denen die gesamte Anlage des Albums zu verstaubt erklingt.

Tradition gewürzt mit alten, guten Zutaten

Odinfist starten zügig mit Riffmaster ins Album. Der schnelle Song trägt das Prädikat old-style Metal mit leicht nachvollziehbaren Melodien und kann HIER angehört werden. Der Sänger Tyler Anderson bringt in den Refrain ein paar ordentlich hohe Gesangslinien ein. Abgerundet wird alles durch ein schönes Gitarrensolo und eine etwas schräge Geschichte über einen mächtigen Zauberer, welcher den wahren Metal über die Menschheit bringen will.

Auch Metalmancer und Remade in Steel schlagen in die gleiche True Metal Kerbe. Beides Songs, die sauber, aber auch irgendwie schon vertraut klingen. Trotzdem sind die Songs von guter Qualität, natürlich gitarrenlastig und begeistern wahrscheinlich auch live auf der Bühne. Gleichzeitig hört man bei jedem Song, welchen Spaß die Jungs haben. Deshalb werde ich auch das Gefühl nicht los, dass Odinfist bei der Komposition und Aufnahme des Albums stehts und ständig ein verschmitztes Grinsen über das eigene Tun im Gesicht hatten.

Die Produktion des Albums klingt ansprechend, ist aber nicht optimal. Es geht sehr viel Volumen im Sound verloren und der Gesang ist manchmal zu dominant herausgestellt. Wie viel ausgewogener alles klingen kann, erfährt man, wenn man das kommende Gatekeeper Album kennt. Auch dort ist Tyler Anderson als Frontsänger involviert und wird um einiges besser in Szene gesetzt.

Musikalische Zitate zu fantastischen Geschichten

Bei Allfather erinnert schon das eröffnende Basslinie stark an Iron Maiden. Die Lyrics sind wieder durch und durch von Fantasy Themen bestimmt. Unheimlich kommt Deadline daher. Klingt anfangs alles noch ein bisschen nach Megadeth, so lehnt sich die Rhythmik und Art der Gesangsführung im weiteren Verlauf stark an Iced Earth an. Im Refrain gibt es dann ein paar spitze Aha Schreie, die Assoziationen zu alten Savatage mit einbringen. Abweichend zu den anderen Texten geht es bei Deadline um Zeitdruck. Das Thema klingt jetzt etwas trivial, aber Odinfist bringen den mentalen Druck inhaltlich gut rüber und toppen den Song über Stressperioden mit den hohen Schreien im Refrain.

Das abschließende Masquerade ist einer der Songs, der nach eigener Aussage am längsten in der Schublade der Band lag. Mehrfach wurde er umgeschrieben und besteht vom Aufbau her aus mehreren Teilen. Einem langsamen epischen Start folgt ein Abschnitt im Midtempo, der nach einigen Soloeinlagen wieder in einen getragenen und mit Mitsingrefrain ausgestatteten Teil übergeht. Die Story zum Song ist schon echt schräg. Die menschliche Rasse wird von verkleideten Außerirdischen gejagt um vernichtet zu werden. Die Menschen fliehen vor den Aliens in den Weltraum und suchen das Weite natürlich nicht ohne ihren Kampfeswillen zum Überleben zu bekunden.


Fazit
Odinfist spielen besten True Heavy Metal, auch wenn musikalische Zitate großer Genrebands überall in den Songs durchschauen. Trotzdem gefällt Remade In Steel von ersten bis zum letzten Ton, da man der Band die Spielfreude und Ehrlichkeit ihres Tuns abnimmt. 7 / 10

Line Up
Tyler Anderson – Gesang, Gitarre
Justin Ketterer – Gitarre, Gesang
Bradley Caulien – Schlagzeug
Jesse Valstar – Bass

Tracklist
01. Riffmaster
02. Metalmancer
03. Remade in Steel
04. Allfather
05. Deadline
06. Masquerade

Links
Facebook Odinfist
Instagram Odinfist
Bandcamp Odinfist


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