Margarita Witch Cult – Margarita Witch Cult – Album Review

Margarita Witch Cult – Margarita Witch Cult
Herkunft:
Birmingham / UK
Release:
21.04.2023
Label: Heavy Psych Sounds
Dauer:
31:25
Genre:
Stoner Rock / Retro Rock


Ich wusste gar nicht, dass es auf der britischen Insel Wüstenstaub gibt. Beim ersten Hören hätte ich geschworen, dass ich ein Trio aus dem trockenen Kalifornien oder dem staubigen Texas vor mir habe.

Doch die drei Herren von Margarita Witch Cult kommen aus Birmingham und das steht ja bekanntlich für Stahlindustrie und historisch gesehen für die edelsten und härtesten Gitarrenriffs. So verwundert es auch nicht, dass die Drei das eine und das andere Black Sabbath Riff aus dem Ärmel schüttelt.

Diabolische, vielseitige Einflüsse

Doch Margarita Witch Cult haben bis auf die harten Riffs nicht unbedingt eine direkte Nähe zum Heavy Metal. Vielmehr schöpft das Trio aus dem Retro Rock, mixt mit staubigen Stoner Sound und bringt noch eine Spur Blues mit unter. Das führt zu einem enorm groovenden Ergebnis und so macht das Zuhören richtig Spaß. An Besten kann man das HIER schon beim Opener Diabolical Influence hören. Nicht sehr innovativ, aber hundert Prozent authentisch und mit dem besagten Groove rockt das Trio alles in den Staub.

Wie um das unter Beweis zu stellen, haben sie auch schnelle Banger mit an Board. So geht bei Death Lurks At Every Turn oder dem rasanten Annihilation live bestimmt das Publikum voll ab.
Dazwischen gibt es mit mächtigen Riffs durchwoben den Song The Witchfinder Comes. Die musikalische Inspiration stammt wohl aus dem Jahr 1973 und klingt wunderbar nach dem Black Sabbath Feeling auf Sabbath Bloody Sabbath.

In bester britischer Tradition

Es sind in manchen Songs Stücke britischer Heavy Metal Tradition enthalten. So klingt der Schlagzeugstart von Be My Witch, wie von Iron Maidens Run To The Hills ausgeborgt. Das Riff wischt wieder alles weg und doch hört man, was Margarita Witch Cult genährt hat und woran sie noch heute glauben.

Nicht nur, dass die Songs alle kurz und knackig sind, das Trio bringt auch viel Abwechslung mit. Dem instrumentalen Theme From Cyclops folgt das düstere Lord of the Flies. Ist es anfangs ein schleppender Stoner, so dreht die Band mittendrin auf und alles mutiert zu einer Heavy Hippie Nummer, welche so auch von Cathedral stammen könnte.

Massaker und Doomer

Noch einmal eine Verbeugung gibt es bei dem instrumentalen Riffmassaker namens Aradia. Zwar schont Scott Vincent hier seine Stimmbänder, doch dafür spielt er Gitarre für zwei Mann und rifft alles in Grund und Boden.

Ganz dicke kommt es bei Sacrifice. Schon der Titel lässt kein Freudenfest vermuten und die Band macht aus dem Song einen monströsen Heavy Doomer. Es grooved und Scott Vincent schreit klagend seine Message in den Raum. Erstaunlicherweise folgt dann kein völliger Ausbruch. Margarita Witch Cult gönnen sich eine psychedelische Pause, bevor alle Instrumente ein letztes Mal das Thema zelebrieren und gefühlt alles zerlegen.


Fazit
Margarita Witch Cult sind nicht innovativ, aber kreativ genug die britischen Rifftraditionen aufzugreifen, fett zu verzerren und in ein groovendes Gewand zu packen. Das Debütalbum klingt wie eine Kreuzung aus 1970er Retro Rock mit dem trockenen Sound des Stoner, welcher von den schwersten Riffs aller Zeiten gekrönt wird. Mächtige 8,5 / 10

Line Up
Scott Vincent – Gesang, Gitarre
George Casual – Schlagzeug
Jim Thing – Bass

Tracklist
01. Diabolical Influence
02. Death Lurks At Every Turn
03. The Witchfinder Comes
04. Be My Witch
05. Annihilation
06. Theme From Cyclops
07. Lord of the Flies
08. Aradia
09. Sacrifice

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