Licantropy – Extrabiliante – Album Review

Licantropy – Extrabiliante
Herkunft:
Italien
Release:
07.02.20
Label:
Go Down Records 
Genre: Garage/Rock ‘n’ Roll


Licantropy? Zugegeben, ich kannte die Band noch nicht und hatte noch nie zuvor etwas von ihnen gehört. Ihr erster Output von 2016 ging voll und ganz an mir vorbei und so war ich umso gespannter, was da in unserer Redaktion gelandet war. 
Es handle sich um drei Italiener, wohl aus der Nähe Venedigs und sie würden wohl Garage – Rock ´n´Roll machen. Genau mein Fachgebiet. Also her damit! Alleine schon meine italienischen Wurzeln lassen mich mit dem Album freundschaftlich verschmelzen! Doch genug des Geplänkels, rein ins Album:

Dieses beginnt mit einem spanischen Wolf, im wahren Sinne des Wortes: Hispanic Wolf. Das rund einminütige Intro stimmt auf einen mexikanischen Western ein und man ist gespannt, wie Italien denn nun mit Big Bad Affair den Bogen zum Rock ´n´Roll spannt. Es sei euch gesagt, sie schaffen es! Der Hörer wird auch mit den folgenden Songs Pale Moonlight und My Fat Long Tail auf eine auf den ersten Blick vermeintlich nicht ganz ernstzunehmende und eben doch so kritische Episode mit Licantropy mitgenommen. Völlig irrational und doch on point wird mit Extrabiliante der vorläufige Höhepunkt des experimentellen, zum Teil aufgrund der Instrumentenwahl, progressiven und leicht zu folgenden Rock angestrebt.

I Wolf The Line klingt erstmals geordneter und regelrecht brav gegenüber seinen Vorgängern. Mit Another Wolf Game und The Revenge Of The Wise Wolf überzeugen mich die Jungs nun schon mehr, endlich mal wieder in einer Tanzschule meine Rock ´n´Roll Schritte zu perfektionieren. Das Klavier, die Harmonien und die Hook gehen smooth ins Ohr und obwohl ich noch immer nicht sicher bin, was das eigentlich für ein Genre ist, wippe ich mit Kopf und Fuss im Takt. The Revenge of The Wise Wolf holt mich jedoch ganz schnell wieder aus dem Takt und ich muss hinhören, was sich mir in den knapp zweieinhalb Minuten so bietet. Melodiös wird die Orgel eingesetzt, die Gitarre bekommt ihren eigenen großen Auftritt, begleitet sie doch beinahe ohne jegliche Drums den wilden Gesang selbstständig. Bite Me Wolf ist eine klare Aufforderung und so trabt der Leitwolf disharmonisch harmonisch durch die Steppe um mit Coyote? in einem klassisch aufgebauten Song, der sich erneut unter Miteinbezug von Orgel langsam aufbaut und mit erneut experimentellem Ansatz auf positive Weise verstört.


Mein Fazit:
Extrabiliante ist eine psychotisch anmassende Reise durch die Abgründe der menschlichen Psyche unter dem Vorwand des Rock ´n´Roll. Was sarkastisch lässig leicht anmutet, entpuppt sich erst auf den zweiten Blick als komplexer Streifzug durch Begierden, Stigmatisierungen, Irrungen und Wirrungen von Traum und Alptraum. Alleine wegen der guten Umsetzung in künstlerisch kreativer Form bekommt das Album, das nichts ist, um nebenbei gehört zu werden, satte 7/10.

Line Up
Tommaso Tom Wolf Mantelli – Gitarre, Gesang
Luca Luke Sky Walker Ramon – Drums, Percussions, Gesang
Alberto Royal Albert Wolf De Lazzari – Synth, Gesang, Orgel

Tracklist
01. Hispanic Wolf
02. Big Bad Affair
03. Pale Moonlight
04. My Fat Long Tail
05. Extrabiliante
06. I Wolf The Line
07. Another Wolf Game
08. The Revenge Of The Wise Wolf
09. Bite Me Wolf
10. Coyote?

Links:
Facebook Licantropy
Go Down Records
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