JWH – Sludge Metal aus Russland – Empfehlung der Redaktion

JWH
Herkunft:
Wladiwostok / Russland
Genre:
Sludge Metal / Hardcore
Einflüsse aus:
Conan, Triptykon, Grief und Fistula
Side Fact:
Es gibt in Russland eine Gemeinschaft von Menschen nanmens Psyoperators, die glauben, dass es Kreaturen gibt, die die Gedanken von Menschen beinflussen, in verschiedenen Stimmen sprechen und versuchen ihre Gedanken auf andere zu übertragen. Der zweiteilige Song Psy-Terror handelt von denen.


Oft stammen Bands, die in Russland Musik im Underground praktizieren, aus den europäischen Metropolen wie Sankt Petersburg oder Moskau. Es existiert aber auch eine Szene jenseits der russischen Eiswüsten im fernen Osten.

JWH stammen aus Wladiwostok am japanischen Meer und spielen Hardcore Metal mit Sludge Einschlag. Ihr erstes Vollzeitalbum nach drei Singles heißt transskibiert Hydra und ist sowohl digital als auch auf CD erhältlich, wobei es sicher schwierig ist die CD in der aktuellen Situation zu erwerben. Als Einflüsse werden Grief, Conan, Let the Night Roar und Methdrinker angegeben. Also nichts für zartbesaitete Gemüter. Das komplette Album kann HIER kostenlos angehört werden.

Underground aus der Autokratie

Einer der Gründe, warum JWH im Underground aktiv sind, werden neben der sperrigen und schwer zugänglichen Musik auch handfeste politische Gründe sein. Schließlich thematisieren sie Systemterror und Drogenabhängigkeiten sowie in abstrakten Texten Personen, die den Planeten zerstören, mit denen die lokalen Autoritäten gemeint sein könnten. Das alles wird in harte Sludge Rhythmen, messerscharfe Gitarrenriffs und guturale Gesangsaussagen verpackt. Die Grenze zum Punk wird oft gestreift, wenn nicht sogar überschritten.

Hart verpackte Systemkritik

Auch wenn die Musik sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, welche ist das schon, so sind die russischen, kritischen Texte sehr wichtig und zeigen, dass es in der dortigen Musikszene brodelt und dass diese Art des friedlichen Protestes heutzutage nicht genug gewertschätzt werden kann. Besonders hervorgehoben werden sollen dabei das zweiteilige Psy-Terror sowie Dogs, das mit den lokalen Doom Metal Kollegen von Acid Coma eingespielt wurde.

Der letzte Track ist I Hate The Human Race, ein Cover der US-amerikanischen Sludge Rocker Grief. Die Version von JWH ist langsamer, härter und einfach bedrohlicher. Wer mal einen Blick in die Metal Szene am anderen Ende der Welt blicken möchte, für den ist JWH ein harter Dampfhammer und sehr zu empfehlen.


Line Up
Zakhar Pshenitsky – Gesang, Texte
Denis Viner – Gitarren, Gesang
Max Dikusar – Bass
Egor Bespalov – Schlagzeug, Aufnahme, Mix, Mastering

Links
Facebook JWH
Bandcamp JWH


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