Jag Panzer – The Hallowed – Album Review

Jag Panzer – The Hallowed
Herkunft:
Colorado / USA
Release:
23.06.2023
Label: Atomic Fire Records 
Dauer:
53:04
Genre:
Power Metal / US Metal


Jag Panzer Alben befinden sich wohl in jeder gut sortierten Metalsammlung. Deshalb braucht man die Band den Hörern von Power und US Metal auch nicht groß vorzustellen. Sechs Jahre nach dem Vorgänger The Deviant Chord geben uns die fünf Amis mit dem elften Album The Hallowed endlich wieder neues Ohrenfutter.

Natürlich ist der qualitative Verweis wichtig, dass die drei Gründungsmitglieder Mark Briody, John Tetley und natürlich Frontmann Harry Conklin noch mit an Board sind. Mit Ken Rodarte an der Gitarre gab es aber doch eine Neuerung, die dem Stil der Band aus meiner Sicht einen Funken mehr europäischen Heavy Metal einbringt.

Auf der Suche nach dem gelobten Land

Ganz einfach hat es sich die Band mit dem neuen Werk nicht gemacht, sondern sich ein zweites Mal nach dem 2000er Werk Thane To The Throne an ein Konzeptalbum herangewagt. Die Idee hinter The Hallowed beruht auf einer fiktiven Endzeitsaga, welche besagt, dass eine Gruppe Überlebender auf der Suche nach einer neuen Heimat ist.

Begleitet und unterstützt werden sie von diversen Tiercharakteren, die auch die Geschichte und die darin vorkommenden kurzen Intropassagen präsentieren. Dass die Band intensiv und langfristig daran gearbeitet hat, wird auch durch den bereits Ende 2022 vorab erschienen Comic zur Story demonstriert.

Jag Panzer haben sich an die Aufgabe gewagt, eine fließende Geschichte zu präsentieren, sowie die Story auf die Musik abzustimmen. Trotzdem ist es dem Hörer aber jederzeit möglich die Songs einzeln und ohne den Kontext der Saga im Hintergrund zu hören.

Power Metal mit einer Prise Extra

Der Opener Bound As One steigt flott und böllernd und ist geprägt vom typischen Gesangsstil Harry Conklins. Dazu gibt es eine nicht zu überhörende Gitarrenarbeit vom neuen Mann Ken Rodarte, die dem Power Metal eine Spur klassischen Heavy Metal aufdrückt. Weiter peitscht sich Prey in die Gehörgänge. Der Song klingt hart und fordernd. Ein gut positionierter Bass wird mit harschen Riffs angereichert. Wieder mehr in die Heavy Metal Ecke geht es bei Ties That Bind, welches zu Beginn musikalische Parallelen zu Iron Maiden aufweist.

Klassisches und schnelles Muskelspiel ist Stronger Than You Know, welches die Gitarren ordentlich kreischen lässt und dazu als Gegenpol einen melodiösen und schnell nachvollziehbaren Refrain besitzt. Ihr könnt den Song HIER nachhören. Noch einmal gut nachvollziehbare und leicht mitzusingende Melodien gibt es im Midtempo bei Onward We Toil. Dann folgt mit Edge Of A Knife eine komplexe und mit vielen Ideen veredelte Nummer. Schöne Riffs, eine spielfreudige Leadgitarre und ein einprägsamer Refrain sorgen dafür, dass sich der Song schnell ins Ohr festsetzt.

In bester US Metal Tradition

Ohne Verschnaufpause geht es mit dem mit stakkatoartigen Gitarren besetzten Dark Descent.
Hart und ungeduldig drängt der Song in bester US Metal Tradition vorwärts. Anschließend überraschen uns Jag Panzer bei Weather The Storm. Ein Song, der trotz rhythmischer Schlagzeugarbeit von weichen Melodien lebt, welche die stets arbeitende Leadgitarre teilweise verdecken. Renewed Flame kann man kaum beschreiben. Ein anfangs typische Jag Panzer Song, der mit Melodie, harten Gitarren glänzt, aber auch den ungewöhnlichen Klang einer Violine einbindet.

Das Album wird durch ein achtminütiges Monsterstück namens The Last Rite abgeschlossen, dem noch ein gesprochener Geschichtenteil als Abschluss folgt. Langsam entwickelt sich der Song. Episch erhebt sich die Stimme, Trommel tönen und die Riffs wiegen schwer. The Last Rite hat schon fast etwas dramatisches und ist beileibe kein Song zum Zwischendurchhören, sondern entwickelt sich am Besten beim Mehrfachgenuss. Auch hier werden im Songverlauf ein aktives, stetig durch den Kopf wanderndes Schlagzeug mit klasse Gitarrenarbeit und unkonventionellen Violinenklängen verknüpft. Das gesprochen Outro rundet die Geschichte ab und beschließ das Gehörte.


Fazit
Jag Panzer
sind mit alten Trademarks zurück und überraschen zudem mit vielen unkonventionellen Ideen und einem neuen, aktiven Mann an der Leadgitarre! Von der Produktion, über das Cover bis hin zur Story ist The Hallowed gelungen und deshalb nicht nur ein Tipp für eingefleischte Fans! 8,5 / 10

Line Up
Harry Conklin – Gesang
Mark Briody – Gitarre
Ken Rodarte – Gitarre
John Tetley – Bass
Rikard Stjernquist – Schlagzeug

Tracklist
01. Bound As One
02. Prey
03. Ties That Bind
04. Stronger Than You Know
05. Onward We Toil
06. Edge Of A Knife
07. Dark Descent
08. Weather The Storm
09. Renewed Flame
10. Last Rites

Links
Webseite Jag Panzer
Facebook Jag Panzer
Instagram Jag Panzer


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