Heathen – Empire of the Blind – Album Review

Heathen – Empire of the Blind – Album Review
Herkunft:
San Francisco / USA
Release:
18.09.2020
Label: Nuclear Blast
Dauer:
47:22
Genre:
Thrash Metal / Speed Metal


Jeder Anhänger von gut abgehangenen Thrash und Speed Metal bekommt strahlende Augen, wenn man den Namen dieser Band erwähnt. Heathen! Jetzt sind die Bay-Area Thrasher zehn Jahre nach Ihrem Überalbum The Evolution of Chaos zurück.

Selbstverständlich sind die Erwartungen an Gründungsmitglied Lee Altus und Kragen Lum  besonders hoch, weil die Band noch kein mittelmäßiges Album produziert hat. Ihr viertes Album, soll laut Kragen, ein musikalisches Komplettpaket aus Ihrer 36 jährigen Bandhistorie darstellen.

Darüber hinaus hat die Band auch sehr guten Ersatz für den verstorbenen Bassisten Jon Torres und Schlagzeuger Darren Minter, in Jason Mirza und Jim DeMaria gefunden. Sind wir also gespannt, ob uns Hochklasse-Thrash der feinsten Sorte präsentiert wird.

Aggressiv bis in die Haarspitzen

In die Vollen geht es sofort mit dem instrumentalen Intro The Rotting Sphere, welches auch schon der Album-Teaser gewesen ist, der mich vor Spannung fast zum Platzen gebracht hätte. Jetzt erst löst sich die Spannung, nachdem die ersten Töne von The Blight zu hören sind. So und nicht anders klingen Heathen.

Die Grundmelodie vom Intro wurde übernommen und entstanden ist, ein knallharter Thrasher mit melodischem Refrain, wie man es von den Jungs gewohnt ist. Auffallend ist, dass diesmal kein Song länger als sechs Minuten geht und viele Stücke direkt auf den Punkt sind. So wie beim Midtempo Titeltrack Empire of the Blind, der als längster Song ein sehr starkes schleppendes Riffing besitzt und Sänger David White zu Höchstleistung antreibt.

Heilige Riffs für soziale Ungerechtigkeit

Ein Thema wiederholt sich auf dem Album immer. Die Riffmelodie aus dem Intro, findet sich in einzelnen Songs wieder und zieht sich wie ein roter Leitfaden durch das ganze Album. Insbesondere beim epischen Sun in my Hand, dem schon erwähnten Titeltrack und dem kurzen Outro Monument To Ruin taucht die einprägende Melodie wiederkehrend auf.

Auch die moderne Komponente kommt nicht zu kurz. So bedienen sich die Amis beim treibenden In Black und dem fesselnden Brecher Devour einer modernen Spielweise und vor allem letzterer hat gar handfesten Hardcore-Touch mit Hang zum eingrooven.

Natürlich darf auch die typische Halbballade nicht fehlen. Hier haben die Jungs schon oft den richtigen Riecher gehabt. Mit dem persönlich behafteten Shrine of Apathy ist man ganz vorn dabei. The Gods of Divide ist eine regelrechte Melo-Thrashgranate und der wohl härteste Song, den die Band jemals veröffentlicht hat. In den Planet Z Studios wurde unter Christopher „Zeus“ Harris die Platte remastert, gemischt und produziert. Der lange Produktionsprozess von einem Jahr lässt auch darauf schließen, weshalb die Produktion einfach nur perfekt und ausgereift klingt.


Fazit
Alles in allem bin ich schon zufrieden mit dem Album. Empire of the Blind ist top produziert, überzeugt mit Leidenschaft und einem Songwriting, das auf dem Punkt ist. Ebenfalls sind sich Altus und Lum nicht zu schade, sich auf moderne Thrash-Einflüsse einzulassen. Allerdings fehlen mir einfach die Hits, die sich sofort im Kopf festbeißen und dort nicht mehr weg möchten. Aus diesem Grund würde ich die wage Behauptung aufstellen, dass es Ihr schwächstes Ihrer vier Alben ist. Meckern auf hohem Niveau nennt man sowas, da es immer noch ein gutes Thrash Album ist und bei mir mit 8,5 / 10 noch gut wegkommt.

Line Up
Jim DeMaria – Schlagzeug
Lee Altus – Gitarre
Jason Mirza – Bass
Kragen Lum – Gitarre
David White – Gesang

Tracklist
01. This Rotting Sphere
02. The Blight
03. Empire Of The Blind
04. Dead And Gone
05. Sun In My Hand
06. Blood To Be Let
07. In Black
08. Shrine of Apathy
09. Devour
10. A Fine Red Mist
11. The Gods Divide
12. Monument To Ruin

Links
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