Ghosther – Through Fire – Achtung Brandgefahr – Album Review

Ghosther – Through Fire
Herkunft: 
NRW/Deutschland
Release:
06.12.2019
Label:
Noizgate Records
Dauer:
40:21
Genre:
Alternative/Modern Metal


Vor dem Release ihres Debütalbums haben die Rheinländer sich entschieden, sich von ihrem alten Bandnamen MoDo zu verabschieden, da das talienische Eurodance Projekt, welches 1994 mit Eins, zwei, Polizei… einen Hit landete, noch die Namensrechte besitzt – und so wurde Ende August aus MoDoGhosther! Ein schwerer Schritt, denn das Quartett um Sängerin Jenny Jansen ist seit 2014 unter diesem Namen unterwegs und hatte 2017 mit Departure eine erstklassige EP veröffentlicht. Musikalisch ist zum Glück alles beim Alten geblieben, kantiger Alternative Rock mit einem ordentlichen Schlag Metal, der groovt wie Hölle.

Das zeigt gleich die brettharte Einstiegsnummer Breathing, als wollten die Vier gleich mal klarstellen: Ghosther sind jetzt da, stärker als je zuvor. Powerdrumming und ein unnachgiebiger, treibender Groove bestimmen das knallharte Stück, das live bestimmt den ein oder anderen Circle Pit vor der Bühne erzeugen wird. The Bitterend verschafft einen kurzen Moment zum Durchatmen mit einer Ohrwurmmelodie, bevor es von Gitarrist Andy mit energischen Growls wieder auf Hüpfkurs gebracht wird. Der Song hat fettes Hitpotential!
Auch Twenty ist ein treibender Rocksong mit feinen Gesangsmelodien, die wieder von heftigen Growls flankiert werden. H.O.P.E. zeigt zu Beginn ein völlig anderes Gesicht mit einer experimentelleren Gesangsperformance von Jenny, dann wird aber auch hier wieder der Fuß aufs Gaspedal gelegt. Aber das Stück bleibt abwechslungsreich und  entwickelt Hymnencharakter. Absence Makes The Heart Grow Fonder macht von Anfang an keine Gefangenen, das Stück groovt sich so fett durch die Boxen, dass ich Angst bekomme, die Membranen könnten zerbersten. Lighthouse gibt kurz Gelegenheit, die Frisur wieder zu richten und entwickelt sich zur Mitsingnummer, bei der im Live Programm die (Sturm-)Feuerzeuge rausgeholt werden können. Hand 2 Heart ist eher so ein weiterer Standard, der aber auch ordentlich verbrannte Erde hinterlässt. Conscious wird zwar mit ein paar elektronischen Effekten garniert, bewegt sich ansonsten aber wie auch Lonely Life im Bereich des bisher Gehörten. Der Titeltrack Through Fire ist wieder etwas verschachtelter im Aufbau, Rhythmik und Geschwindigkeit variieren, das schafft zusätzliche Dynamik und markiert zum Schluss nochmal einen fetten Höhepunkt auf dem Album.

Mein Fazit:
Through Fire fängt auch Dank der erstklassigen Produktion von Aljoscha Sieg (Pitchback Studios, u.a. Eskiomo Callboy, Annisokay, We Butter The Bread With Butter, Any Given Day), die Live Power von Ghosther perfekt ein, von der ich mich im September beim Gruppentreffen der Heavy Metal Fans Facebook Gruppe in Oberhausen schon überzeugen konnte. Das Energielevel ist fast permanent am Anschlag, da hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, aber das ist bei einem Debütalbum Meckern auf hohem Niveau. Das Artwork rundet den gelungenen Einstand ab. Da freue ich mich besonderes auf die Vinylveröffentlichung, die im Januar via Doc Gator Records nachgereicht wird. Zur Entlohnung gibt es von mir 8,5/10.

Line up:
Jenny – Gesang
Andy – Gitarre/Background Gesang
Stelle – Bass
Ronnie – Drums

Tracklist:
1. Breathing
2. The Bitterend
3. Twenty
4. H.O.P.E.
5. Absence Makes The Heart Grow Fonder
6. Lighthouse
7. Hand 2 Heart
8. Conscious
9. Lonely Life
10. Through Fire

Links:
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Instagram Ghosther
Webseite Ghosther

 

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