Flame Rising – Liberation – Album Review

Flame Rising – Liberation
Herkunft:
Deutschland
Release:
13.11.2020
Label:
Eigenproduktion
Dauer:
46:43
Genre:
Thrash Metal / Heavy Metal / Hard Rock / Groove Metal


Die 2016 gegründete Kölner Band Flame Rising beschreibt ihren Stil selbst als melodischen Classic Groove Metal, einer Melange aus Thrash Metal, Heavy Metal und Hardrock. Inhaltlich geht es um schwierige Zeiten, die Überwindung von Hürden und Situationen, die jedem aus dem echten Leben bekannt sind.

Mit ihrem von einem tollen Coverartwork gezierten Debüt Liberation haben sie tatsächlich ein kleines Underground Juwel aus dem Hut gezaubert, Musik von Metalfans für Metalfans, ein Album mit viel Potential und das die Band hoffentlich einen guten Schritt nach vorne katapultieren wird!

Thrash’em like Testament…

Mit dem Opener Snake Charmer geht es schön knackig-thrashig los und die Jungs machen aus ihren technischen Fähigkeiten keinen Hehl. Krys Handels‘ Vocals sind schön abwechslungsreich, erinnern hier ein wenig an Chuck Billy von Testament. Im Mittelteil zeigt Gitarrist Frank Zaiczek, dass er auch ziemlich gut solieren kann.

Der mit dreieinhalb Minuten kürzeste Song des Albums Hymns Unchanted beginnt mit interessant-komplexem Riffing und einem gelungenen Vocalpart, kommt mit ein wenig Punk-Attitüde daher und bietet sogar Growls im Mittelteil. Mit einem richtigen Banger geht es weiter: Seething brettert in der Strophe schön schnell daher, der Refrain hat Ohrwurmqualitäten, das Solo ist kurz aber prägnant. Überzeugt euch HIER selbst!

Flame Rising groovt ordentlich, Krys Handels überzeugt erneut mit seiner variablen Stimme, und der mehrstimmige Refrain hat Mitgröhlpotential, wieder ein Song, der ein wenig an Testament erinnert. Eine schöne Bandhymne!

… don’t forget the Groove …

Mit Growls eingeleitet und einem ordentlichen Knüppelpart brettert Pricks schön heftig durch die Wallachei, die Gesangshouts dürften jedem Thrasher das Herz höher schlagen lassen, ein Song für das Moshpit, in dem Handels auch ein paar Phil Anselmo Impressionen auspackt. Im Mittelteil und dem ersten Solopart wird zunächst auf Midtempo runtergeschaltet, nur um dann noch mal in Highspeed über das Griffbrett zu flitzen.

Death Seed Impending ballert in ähnlicher Geschwindigkeit weiter, und Tobias Hemme an den Drums und Valentin Klug am Bass erzeugen ein ordentliches Rhythmus-Gewitter. Der melodische Refrain und ein schönes Schwelgesolo werten den Song zusätzlich auf. Ein wenig gemahnt der akustische Anfang von Bitter Pill schon an Pantera‘s This Love, ohne aber abgekupfert zu wirken. Danach wird zwar auch amtlich gethrasht, der Song atmet aber durchaus den Spirit des 1990er Jahre Groove Metals.

… and kill with Power!

Handels überrascht in Gone And Through mit Power Metal Vocals, die ein wenig an Andy B. Franck von Brainstorm und in den rauheren Passagen an Peavy Wagner von Rage erinnern. Ein wirklich melodisch-eingängiger Song, ein echtes Highlight! Der Song Confessional Rhymes galoppiert mit treibenden Riffs und Rhythmen nach vorne, der Gesang wechselt zwischen eher höheren Power Metal Vocals und Growls, der Refrain geht unter die Haut, ein weiterer Hit auf dieser spannenden Platte.

Das längste Stück kommt zum Schluss: das fast siebenminütige Black Patrol ist ein ordentliches Riffmonster mit geilem, teils gegrowlten Chorus. Der Mittelteil mit seinem Ohoho-Part wird live sicherlich zum Mitsingen anregen, und Zaiczek an der Gitarre haut noch mal ein richtiges Sahnesolo raus. Ein würdiger Abschluss eines gelungenen Albums!


Fazit
Flame Rising fackeln mit ihrem Debüt Liberation ein wirkliches Feuerwerk ab, die Band ist tight und technisch versiert, alles klingt schön aus einem Guss, das Songwriting wird nie langweilig und die Vocals überzeugen durch ihre Variabilität. Thrash Metal, traditioneller Stahl und Groove Metal geben sich hier die Klinke in die Hand, und jeder Headbanger sollte seine helle Freude an dem Album haben!
8.5 / 10, weil ich denke, dass die Band wirklich großes Potential hat und auf dem richtigen Weg ist!

Line Up
Frank Zaiczek – Gitarre
Tobias Hemme – Schlagzeug
Valentin Klug – Bass/ Backings
Krys Handels – Gesang

Tracklist
01. Snake Charmer
02. Hymns Unchanted
03. Seething
04. Flame Rising
05. Pricks
06. D.S.I.
07. Bitter Pill
08. Gone and Through
09. Confessional Rhymes
10. Black Patrol

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