Diabolic Might Records 666 – Diabolisches Trio zum Jahresende – Dreifach Album Review

Das kleine hessische only Vinyl Label Diabolic Might Records 666 holt zum Jahresende nochmal die Keule raus und veröffentlichte am 29.11.2019 den dritten Re-Release der schwedischen Sleazerocker Hardcore Superstar auf DMR in diesem Jahr. Gleichzeitig erschien auch noch die Debüt EP der Landsmänner und Genrekollegen Sister. Deren 2009 in Eigenregie veröffentlichte CD ist inzwischen längst vergriffen und erzielt entsprechende Preise auf den Auktionsplattformen. Als Dritte im Bunde sind die spanischen Speed Rock ‘n’ Roller Wasteland Riders auf einer Split LP mit den Kolumbianern Hellfire zu finden. Alle Diabolic Might Releases sind in einer 500er Auflage (100 colored/400 black) mit antistatischer Schutzhülle und Lyric-Insert, auf 140 Gramm Vinyl gepresst, zu wie immer sehr fanfreundlichen Preisen im DMR Shop erhältlich.


 

Das 2005er Album von Hardcore Superstar wurde ursprünglich über das schwedische Label Gain nur auf CD veröffentlicht, bevor das Album vom italienischen Label Night Of The Vinyl Dead Records 2011 in einer auf 333 Stück limitierten Special Die Cut Edition erstmals auf Vinyl erschienen ist. Das Teil ist natürlich schon längst vergriffen und man muss schon tief in die Tasche greifen, um noch an ein Exemplar zu kommen. Von daher machte ein Re-Release durchaus Sinn, wobei auch die rote DMR Vinylausgabe gleich am Release-Day ausverkauft war. Dafür erhalten die ersten 100 Besteller der schwarzen Edition eine rote Hardcore Superstar Slipmat als Goodie dazu. Musikalisch besticht das dritte Album in der Discografie der Schweden noch mit rotzigem Sleaze/Glam Rock der besseren Art. Energiegeladene Songs wie Bag On Your Head, We Don´t Celebrate Sundays, My Good Reputation oder der Banger Blood On Me versprühen L.A. Straßenfeeling, wie Mötley Crüe oder Skid Row ihn in den 80ern verbreitet haben. Hateful und Standin´ On The Verge stimmen nachdenklichere Töne an. Ein rundum gelungener Re-Release, der Fans der Schweden wieder eine erschwingliche Möglichkeit bietet, sich dieses topaufgemachte Album (mit Japan Obi-Replikat!) auf Vinyl in die Sammlung zu stellen. 9/10 Punkte.


 

Als eine härtere Ausgabe von Hardcore Superstar, mit deutlich mehr Nähe zum Punk, könnte man Sister bezeichnen. Die 2009er EP Deadboys Making Noise der Krawall…äh -schwestern, die ebenfalls aus dem Land der Elche und Billy-Regale stammen, wurde damals als Self-Release ins Sleaze Rock-affine schwedische Publikum verteilt. Entsprechend rar (und teuer) ist das bisher nur auf CD erhältliche Original. Also macht auch dieser erstmals auf Vinyl gepresste Re-Release (white lim. 100/black lim. 400) auch absolut Sinn. Für die schnell Entschlossenen gibt es bei den ersten 100 Bestellern der schwarzen Vinylausgabe als Goodie einen Sister Patch on top. Auf die Ohren gibt es rohen metallischen Sleaze/Punk ‘n’ Roll, der ansonsten am ehesten noch mit Wednesday 13 oder den Murderdolls zu vergleichen ist. High Energy Rocker wie D.E.A.D. und Crash Boom Bang bringen jede auftoupierte Frisur ins Wanken.  Body Blow und Too Bad For You haben es auf das von Metal Blade Records veröffentlichte Debüt Hated geschafft, ansonsten sind die 7 Songs und ein Hidden Track nur auf dieser EP zu finden. 7,5/10 Punkte.


 

Die Spanier Wasteland Riders haben 2018 ihr Debütalbum Death Arrives schon bei Diabolic Might Records 666 auf Vinyl pressen lassen. Dementsprechend wollte das Label nun auch die vorausgegangene EP Speed Rock & Roll, die 2016 vom heimischen Label Base Record Produktion auf CD gepresst wurde, erstmals auf Vinyl veröffentlichen. Leider hat sich die Band kürzlich aufgelöst, so dass dieser Release wohl der Letzte sein dürfte. Die immerhin 5 Songs, eine Coverversion (Venom – Black Metal) sowie Intro und Outro werden in einer Spielzeit von knapp 20 Minuten in Hochgeschwindigkeit heruntergeholzt,  Songtitel wie Headbanger Bitch oder You Will Die unterstreichen, dass die Spanier hier nicht gerade zimperlich zu Werke gehen. Wer seinen Metal gerne roh goutiert, wird hier bestens bedient. Für mich macht das eher so 6,5/10 Punkte.

Auf der zweiten Seite der Split LP findet sich die 2013 veröffentlichte EP von Hellfire, ihrer bisher auch einzigen Veröffentlichung. Dass die Kolumbianer, die seit 2011 am Start sind, viel Sodom und vor allem Destruction gehört haben, merkt man den 7 Songs an. Blackened Thrash Metal der rohen Sorte, wie ihn die genannten deutschen Vorbilder in ihrer Anfangszeit auch spielten, steht auf dem Programm. Die Songs sind durchaus gut, aber roh produziert und schaffen es, dass ich von meiner Frau beim Schreiben dieser Zeilen ein entsetztes Kopfschütteln ernte. Das entsprechende Klientel für diese Spielart des Metal sollte sich für Songtitel wie Death Punk Force, Metal Strikes From Hell und Apocalyptic Punks, die dabei selbsterklärend sind, begeistern lassen…für diesen pechschwarzen Tonträger (yellow lim. 100/black lim. 400) gibt es von meiner Warte aus auch 6,5/10 Punkte.


Alle drei Alben sind seit 29.11.2019 bei Diabolic Might Records 666 und verschiedenen Händlern erhältlich (Hardcore Superstar wurde z.B. von Nuclear Blast lizenziert).

Links:
Diabolic Might Records

Webseite Hardcore Superstar
Facebook Hardcore Superstar

Webseite Sister
Facebook Sister

Bandcamp Wasteland Riders

 

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