Dee Calhoun – Godless – Album Review

Dee Calhoun – Godless
Herkunft:
USA
Release:
10.07.20
Label: Argonauta Records
Dauer:
63:49
Genre:
Folk / Acoustic Metal


Wem der Name Dee Calhoun in der Doom Metal Szene nichts sagt, der hat kein Herz, der hat keine Seele, denn Dee Calhoun ist eine bekannte Hausnummer im Genre. Seine außergewöhnliche Art zu singen und seine bemerkenswerte Stimme kennt man von Bands wie Iron Man und Spiral Grave. Einige von euch erinnern sich vielleicht an die Auflösung der Band Iron Man nach dem Tod des Gitarristen Alfred Morris (†2018).

Nun veröffentlicht der Protagonist das mittlerweile dritte Solo Album. Der aktuelle Juwel aus dem Hause Argonauta Records trägt den weisungsgebenden Namen Godless und spätestens seit Release des titelgebenden Tracks, HIER auf YT von Argonauta Records zu hören, sind nicht nur Fans hellhörig und freuen sich auf den Acoustic Output.
To say that I am excited about this album is an understatement“, kommentiert Dee Calhoun, der das Schreiben für das aktuelle Album bereits kurz nach Beendigung der Aufnahmen zum Vorgänger Go To The Devil begann. Es wäre eine turbulente Zeit gewesen und dies hört man auch in den Lyrics von Godless. Bereits einige wenige kamen in den Genuss, vereinzelte Songs live zu hören als Dee Calhoun, der auch für dieses Album lediglich seinen Sohn Robert als Unterstützung am Gesang und Schlagzeug und seinen Basser Louis Strachan dabei hat, diese live anspielte.

Doch mitten ins Album. Auf Godless erwarten den geneigten Hörer insgesamt 12 Songs, die allesamt zu 100% Dee Calhoun offenbaren. Allesamt präsentieren sich rauh, ernsthaft und voller Tiefe. Den Beginn macht Here Under Protest, das einem die Gänsehaut in den Nacken treibt. Knorrig und einzigartig ist Dees Stimme vom ersten Moment an da und der Blues hält Einzug. Vom Titeltrack Godless konntet ihr euch weiter oben bereits überzeugen. Na, hallen die Lyrics vor eurem inneren Ohr noch nach? 
The Moon Says Goodbye ist zumindest für mich das wohl traurigste Lied seit Monaten, das ich zu hören bekomme und spätestens bei Hornswoggled ist auch der letzte “Noch nicht Doom Metal Hörer” mittendrin. To My Boy und Spite Fuck nehmen die Klinke der vorigen Songs lückenlos und man hört unmittelbar als Dee die Slide Bar zum Einsatz bringt, wie ein Gitarrist nach rund 40 jähriger Erfahrung als Musiker mit dem Instrument umgeht. 
No Justice überrascht mich, denn so habe ich Dees Stimme lang nicht mehr gehört. Es sind ungewohnte Höhen, in die er sich da gesanglich begibt und ich mag sie! Sehr sogar.
Die weiteren Songs versetzen den Hörer in eine kontinuierlich voranschreitende Doomphase und lediglich der beinahe heitere Closer ist ein Ausreißer.


Mein Fazit
Dieses Album ist ein herausragendes Juwel aus der Masse der derzeit veröffentlichten Doom Alben und hört sich wie ein ungeschliffener Diamant an, der nicht geschliffen werden möchte. Die Songs sind auf den ersten, den augenscheinlichen Blick unscheinbar, doch kratzt man an der Oberfläche und lässt die Emotion beim zweiten Hördurchgang zu, wird man belohnt. Mir ist diese emotionale Achterbahn satte 7,5/10 wert.

Line Up
Dee Calhoun – Gesang, Gitarre
Robert Calhoun – Gesang, Schlagzeug
Louis Strachan – Bass

Tracklist
01. Here Under Protest
02. Godless
03. The Moon Says Goodbye
04. Hornswoggled
05. To My Boy
06. Spite Fuck
07. No Justice
08. Ebenezer
09. Ride Away
10. The Greater Evil
11. The Day Salvation Went Away
12. Prudes, Puritanicals, Puddles Of Piss
13.Here Comes the Bride a Tale From Backwater

Links
Webseite Dee Calhoun

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