Carthagods – The Monster In Me – Album Review

Carthagods – The Monster In Me
Herkunft: Tunesien
Release: 17.07.2020
Label: Metalville
Dauer: 48:38
Genre: Heavy / Power Metal


Carthagods kommen aus einer musikalisch eher unbekannten Ecke der Welt: aus Tunesien. Hier haben sie sich bereits 1997 gegründet und gelten als die dienstälteste Band in ihrem Heimatland. Mit dem selbstbetiteltes Debüt Carthagods veröffentlichten sie ihr erstes Album im Jahre 2015.
Das Album wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen mit großem Wohlwollen aufgenommen und Carthagods setzten alles daran, ihre musikalischen Ideen mit einem weiteres Album 2019 zu präsentieren.

Aber das Leben ist ein manchmal ein mieser Verräter und alles lief anders als erwartet. Unerwartet verließ der Labelchef seine Firma und Carthagods stand plötzlich mit dem fertigen Album, aber ohne Deal, da. Einzig das Video zum Titelsong des Albums blieb am Ende übrig, das ihr HIER zum Warmwerden anhören könnt.

Carthagods steigen mit dem schnellen und treibenden Whispers From The Wicked ein und sofort fällt auf, dass der Sound noch dichter, die Produktion noch fetter als auf dem Vorgänger geworden ist.

Keyboards legen epische Klangteppiche und auch exotische Melodien, wie beim Beginn von The Monster In Me unter die Kompositionen, ohne aufdringlich zu wirken.
Die Stimme von Mahdi Khema ist rauh, kehlig und liegt über allem. Jeder Song hat seine Reize und eigenen Ideen: seien es der Mitsingrefrain bei The Devil´s Dolls,
das getragen-schöne The Rebirth oder das gefühlvolle A Last Sigh, bei dem Mahdi Khema seine wandelbare Stimme wunderbar präsentieren kann.

Nach einem kraftvollen, schnellen Songs wie Cry Out For The Land folgt mit Memories Of Neverending Pains eine dicke Gänsehautnummer, bei der sich die gesamte Band musikalisch auslebt.

Das Zusammenwirken zwischen Gesang, Gitarrenarbeit, Keyboard und Rhythmusfraktion ist ungeheuer intensiv, perfekt abgestimmt und kaum zu überbieten.
Zum Abschluß gibt es mit einer orchestralen Version von The Rebirth noch einen instrumentalen Rausschmeißer gleich einem Abspann im Kino nach einem großen Film.


Fazit
Ein unheimlich großer Sprung nach vorne. The Monster In Me ist nicht eine, sondern noch zwei Klassen besser als das Debütalbum und landet klar in der Oberklasse. Metal aus Tunesien kommt ganz ohne Exotenbonus, aber mit viel Qualität, daher von mir eine 9 / 10.

Line Up
Mahdi Khema – Gesang
Tarak Ben Sassi – Gitarre
Aymen Ben Hamed – Schlagzeug
Yessine Belghith – Bass
Timo Somers – Gitarre

Tracklist
01. Whispers From The Wicked
02. The Monster In Me
03. The Devil´s Dolls
04. The Rebirth
05. A Last Sigh
06. Cry Out For The Land
07. Memories Of Neverending Pains
08. The Rebirth (orchestral version)

Links
Facebook Carthagods


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