Blood Python – Thunder City – Album Review

Blood Python – Thunder City
Herkunft:
Oslo / Norwegen
Release:
15.09.2023
Label:
Eigenveröffentlichung
Dauer:
43:35
Genre:
Occult Heavy Metal


Foto Credit: Johnny Normann Berg

Blood Python ist ein Ein-Mann-Projekt, welches seit 2022 aktiv ist und mit Thunder City bereits sein zweites Album erschaffen hat. Zum wiederholten Mal also betritt der Norweger M. Horn, der Musiker hinter dem Projekt, die erfolgreichen und immer noch das Metal Genre überstrahlenden Pfade der 1980er Jahre.

Ob Blood Python mit Thunder City auf ausgetretenen Wegen wandelt oder vielleicht doch eigene Spuren hinterlässt liegt sehr subjektiv im Ohr und Gefühl des Hörers.

Eine Frage der metallischen Anschauung

Doch schauen wir zum ersten Werk namens Acheron von 2022 zurück. Schon hier haben sich die Gemüter erhitzt und die Meinungen gespalten. Während der Großteil der Musiker, welche dem 1980er Metal frönen, versuchen mit modernen Mitteln der altehrwürdigen Mucke neue Nuancen zu entlocken, steht diesem Trend die Gruppe der Traditionalisten entgegen.

Blood Python steht hörbar der letzteren Fraktion nahe, denn der Sound ist auch auf dem zweiten Werk genauso unperfekt und roh wie auf dem letztjährigen Debüt. Dem Macher M. Horn geht es also nicht um einen hochpolierten und fetten Sound, sondern um Charme, Feeling und auch jede Menge Bauchgefühl.

Can you see the Omen?

Thunder City startet mit dem stampfenden Witch’s Brew los. Die beschwörende, unvollkommene Singstimme steht über allem und wird hauptsächlich von den Gitarrenriffs getragen. Doch ein paar Riffs und Rhythmen sind nicht alles, was das Album zu bieten hat. Dem altehrwürdigen Metalvortrag mischen sich nicht nur dunkle Töne unter, sondern bei Omens hört man erstmals schräge, aber passende Orgeltöne. Zusammen mit den okkulten Lyriks erzeugen sich diese Orgelteppiche zu einem gruseligen B-Movie Touch.

Von Track zu Track zieht die Geschwindigkeit etwas an. Nachdem es bei The Wolves Ain’t Far Behind den ersten Doublebass zu hören gab, kommt das treibende Conqueror HIER, welches sich langsam aber sicher zu einem meiner Favoriten entwickelt hat.

Sakrales für den Herrn der Nacht

Der Mann hinter Blood Python hat viele Ideen und so klingt jedes Stück sehr eigen. Empire hat etwas Episch und Sakrales. Swamp Sacrifice startet lyrisch, nimmt Fahrt auf und wird von heiser-rauem Gesang begleitet. Simpel und mystisch klingt Lord of Night. Einerseits stampft der Song anfangs los, doch im Verlauf kommen sphärische Töne auf, welche die okkulten Inhalte unterstreichen.

Es ist bei vielen Bands und deren Alben der Fall, dass das längste Stück am Ende steht. So verwundert es also nicht, dass The Gods That Fell To Earth alles mit seinen zehn Minuten toppt. Doch es ist nicht nur der längste Song, sondern auch eine Art Fazit des Albums. Hier kommt alles noch einmal zusammen, was Thunder City ausmacht. Anfangs stampfender, dann anziehender Rhythmus, welcher am Ende in einem kurzen Speedteil endet. Dazu gibt es unverändert den Gesang mit epischem Touch und natürlich die unheilvollen Keyboardtöne gepaart mit schöner Gitarrenarbeit. Das faktische Albumfazit gibt es schlussendlich HIER zu hören.


Fazit
Blood Python
werden mit dem zweiten Album wiederum die Hörerschaft in entzückte Traditionalisten und in Gläubige der Moderne spalten. Thunder City hat Charme und Wärme, weil es nicht den Anspruch an Perfektion erhebt, sondern Metal aus dem Bauch heraus und mit dem Herzen erschafft. 8 / 10

Line Up
M. Horn – Alle Instrumente, Gesang

Tracklist
01. Witch’s Brew
02. Omens
03. The Wolves Ain’t Far Behind
04. Conqueror
05. Empire
06. Swamp Sacrifice
07. Lord Of Night
08. The Gods That Fell To Earth

Links
Bandcamp Blood Python


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