Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne

Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.


Für die heutige Sonntagskolumne habe ich ein ganz besonderes Album ausgewählt. Das strotzt nicht nur vor wunderbaren Melodien und Emotionen, sondern ist ebenso ganz am Puls der Zeit.

Ich spreche vom Debütalbum God Has Failed der deutschen Progressive Rock Barden von RPWL aus dem bayerischen Freising. Auf diesem ergab der Name der Band, der sich aus den Nachnamen der beteiligten Musiker zusammensetzte, noch Sinn. Schon beim Nachfolger Trying To Kiss The Sun war Christian Postl, also P, ausgestiegen.

Wie auch immer, Fans des klassischen Progressive Rock und speziell von Pink Floyd in ihrer Spätphase werden an diesem fantastischen Album immer und immer wieder ihre Freude haben. Gerade nachdem die berühmten Vorbilder nicht mehr aktiv sind. Obwohl RPWL als Pink FloydTributeband begonnen haben, sind sie sehr eigenständig. Sie können mit schönen Melodienbögen überzeugen und dem wunderbar elegischem Gitarrensound von Kalle Wallner.

Ausgangspunkt eines phänomänalen Bandschaffens

Dem Gesang von Yogi Lang mag der Hörer zunächst erst einmal glauben lassen David Gilmour singe hier. So gut stimmen Timbre und Ausdruck überein. Die ausladenen Songstrukturen wie im mehrteiligen Hole In The Sky oder What I Need zeigen sehr deutlich Richtung klassischen Progressive Rock. Who Do You Think We Are hätte sehr gut auch auf A Momentary Lapse Of Reason gepasst. Insgesamt schaffen die vier Pro(g)tagonisten auf den insgesamt 13 Songs eine sehr warme und wehmütige Atmosphäre, durch dessen Melancholie die kritischen Texte sehr gut transportiert werden.

Zurück zu den Wurzeln

Nun haben RPWL im Laufe der Jahre eine Vielzahl an wunderbaren Alben geschaffen und veröffentlicht sowie zahlreiche Konzerte gespielt. Was motiviert mich nun dazu, zum über 20 Jahre alten Debütalbum zurückzugehen? Nun, es ist der perfekte Zeitpunkt, denn die Band veröffentlicht die Tage eine im letzten Jahr live im Studio eingespielte Neuveröffentlichung ihres Klassikers in Form von God Has Failed – Live & Personal.

Mit diesem werden auch Vinylfans wie ich auf ihre Kosten kommen, das Original war bis dato lediglich auf CD veröffentlicht worden. Meine persönlichen Gründe, God Has Failed jetzt in den Fokus zu bringen und es zu würdigen, sind vielerlei Natur. Zum einen ist es natürlich der Ausgangspunkt (Violent District mal ausgenommen) für ein umfassendes, höchstklassiges Bandschaffen. Weiterhin steht es natürlich qualitativ auf meiner persönlichen Skala sehr weit oben und findet immer noch häufig den Weg in meinen CD Player.

Und zum anderen brauchen wir in solchen Zeiten wie diesen einfach Musik wie diese. Vermutlich fasst dieser Satz meine Liebeserklärung an God Has Failed noch am besten zusammen. Meine Plattennadel freut sich mit mir auf die Neuauflage.


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