WarWolf – The Apocalyptic Waltz – Album Review

WarWolf – The Apocalyptic Waltz
Herkunft:
Köln / Deutschland
Release:
29.09.2023
Label: Metalapolis Records
Dauer: 
01:03:40
Genre: 
Heavy Metal


Ein reichliches Jahr nach Veröffentlichung von Necropolis veröffentlichen WarWolf schon ihr zweites Album. Auch The Apocalyptic Waltz passt für alle Freunde des New Wave of British Heavy Metal wie die Faust aufs Auge. Natürlich ist beim zweiten Album ebenfalls die deutliche Orientierung an Iron Maiden vom ersten Moment an spürbar.

Während sich die Band beim Debüt noch auf das Schaffen von Iron Maiden anfangs der frühen 1980er Jahre berief, klingt vieles auf The Apocalyptic Waltz eher nach den 2000er Jahren. Ob das jetzt ein unbewusster oder durchdachter Reifeprozess ist, kann eigentlich nur die Band erklären. Aber eins ist Fakt: WarWolf klingen auf dem zweiten Werk reifer und zaubern problemlos Melodien und Songs aus dem Ärmel, die Iron Maiden zu unserem Bedauern so schon lange nicht mehr in so großer Anzahl hinbekommen.

Blutsauger im 3/4 Takt

Obwohl Album Nummer zwei keine zusammenhängende Geschichte erzählt, gibt es doch eine grobe Rahmenhandlung rings um Vampire, deren Jäger und dem ewigen Kampf Gut gegen Böse. Das gibt jedem Freund von Fantasy genügend Stoff für eigenes Kopfkino und endet im tollen und detailreichen Artwork, welches alleine schon den Vinylkauf rechtfertigt.

Mit Apocalyptic Waltz eröffnet der mit über acht Minuten längste Track das Album. Der langsame beschwingte Anfang im 3/4 Takt wird durch von gehobenem Midtempo abgelöst und vermittelt ab dem ersten Takt eine musikalische Vertrautheit. Und so spielen und fegen die WarWölfe sich auch durch die folgenden Tracks. Die Harmonien der Twin-Gitarren treffen auf einen böllernden Bass und alles vereint sich in nachvollziehbaren und melodiösen Refrains. Das Material ist durchweg so gut, dass ich mich beim Suchen nach Schwachstellen erwische. Aber alles passt und so bleibt es die persönliche Wahl des Hörers sich die seine Lieblingsperlen herauszusuchen.

Momente der Perfektion

Trotzdem möchte ich auf einige besondere Momente verweisen. Silver Bullets steht zwar an Stelle zwei, wäre aufgrund seiner Kraft aber für mich Anwärter auf den perfekten Opener gewesen. Die In Dignity glänzt mit großen Gitarrenmelodien und Flying Dutchman geht sofort ins Ohr. Mit Rivers Of Blood gibt es eine stimmlich fordernde Ballade und bei Legacy Of Salem, welches ihr HIER hören könnt, nochmals eine hundertprozentige Ladung Iron Maiden.

WarWolf sparen sich eine Überraschung bis fast zum Schluss auf. Das vorletzte Stück Resistance ist ein Instrumental und der große unerwartete Knaller auf dem Album. Bei diesem Song liegt der Fokus auf den sich austobenden Musikern an den Instrumenten. Man spürt förmlich die Spielfreude und das breite Grinsen der Musiker beim Zocken der Melodien. Seinen Abschluss findet das Album mit Van Helsing’s Dream. Zwar singt Andreas von Lipinski auch hier in Anlehnung an Bruce Dickinson, doch es schimmert etwas mehr teutonischer Metal durch und bringt das Album so würdig und mit eigener Note zum Ende.

Keiner kommt hier zu kurz

WarWolf haben so viele Ideen, dass zwölf Songs mit über einer Stunde entstanden sind. Leider passen aus Platzgründen nur acht Songs auf Vinyl und so ist es perfekt gedacht, dass der Schallplatte ebenfalls die CD Ausgabe mit allen zwölf Songs beiliegt. Da lacht das Herz des Vinylliebhabers, denn es gibt das schicke Cover in Großformat, acht Stücke auf blauem Vinyl und alternativ alle Songs auf der CD.


Fazit
WarWolf setzen beim Vorgängeralbum nahtlos an und zeigen sich auf The Apocalyptic Waltz ideenreich und spielfreudig. Das Album mischt Perlen im Stil von Iron Maiden mit teutonischen Heavy Metal und vollendet alles mit einer gelungen Produktion. 9 / 10

Line Up
Andreas von Lipinski – Gesang
Frank Noras – Gitarre
Peter Müller – Gitarre
Florian Abegg – Bass
Holger Bloempott – Schlagzeug

Tracklist
01. Apocalyptic Waltz
02. Silver Bullets
03. Spawn Of Hell
04. Die In Dignity
05. Flying Dutchman
06. Jealous Clown
07. Rivers Of Blood
08. Kingdom Of Fools
09. Legacy Of Salem
10. Bloodlines
11. Resistance
12. Van Helsing’s Dream

Links
Facebook WarWolf
Instagram WarWolf 


Außerdem auf Soundmagnet.eu
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EP Review – Tomb Of Giants – Legacy Of The Sword
Interview – 
Warwolf, Nachgefragt bei Andreas von Lipinski

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