Quel che Disse Il Tuono – Il Velo dei Riflessi – Reflektiert – Album Review

Quel che Disse Il Tuono – Il Velo dei Riflessi
Herkunft: Mailand / Italien
Release:
20.03.20
Label:
AMS Records
Dauer:
48:42
Genre:
Progressive Rock


Progressive Rockbands aus Italien bereiten mir meist äußerst viel Freude. Meist verbinden sich den klassischen Progressive Rock mit anderen musikalischen Elementen und einer gewissen Leichtigkeit. Oft werden die Texte auch auf italienisch dargebracht. So auch bei Quel che Disse Il Tuono aus Mailand. Der Bandname bezieht sich auf ein Gedicht des Lyriker T.S. Eliot, und ihr Sound könnte so wie er ist aus den 1970ern in die Gegenwart transportiert worden sein. Die Band, die sich ausdrücklich nicht als Projekt versteht, hat sich 2019 gegründet, einige Mitglieder sind allerdings schon seit Jahren in der italienischen Musikszene unterwegs. Unter anderem bei Unreal City oder Cellar Noise. Nun hat man ihren ersten Longplayer Il Velo dei Riflessi veröffentlicht.

Das Thema des Albums, welches übersetzt Der Schleier von Reflexionen bedeutet, handelt lose von widersprüchlichen Charakterzügen in jedem von uns, von der Ablehnung ungewünschter Eigenschaften des eigenen Seins und der letztendlichen Karthasis, der Akzeptanz. In vier als Spiegel bezeichneten Longtracks zeigt die Band, dass sie alle Zutaten des Retro-Prog spielend drauf haben, inklusive ausgedehnter Keyboardfahrten und Orgeleinsätze, lieblichem Flötenspiel und Hackett-ähnlicher Gitarre.

Gesungen wird auf italienisch, was vielleicht in den ersten Sekunden ein bisschen befremdlich wirkt, woran sich der neugierige Hörer aber schnell gewöhnt.  Ein bisschen transparenter könnte der Gesang, wie auch das Klangbild generell aber schon sein. Man fühlt sich sehr an altvordere italienische Progrocker wie Museo Rosenbach oder Balletto di Bronzo erinnert. In den Longtracks wird eine Fülle von meist gelungenen Melodien und Figuren dargeboten. Mir persönlich gefällt der zweite Spiegel Figlio Dell Uomo , HIER mit Video, am besten. Viel Spielfreude, großartiges Gitarrenspiel, nicht allzu ausufernde Songstrukturen und viel Abwechslung machen eine Menge Spaß. Auch die abschließende Karthasis Loro Sono Me überzeugt mich mit sehr gutem Zusammenspiel.


Fazit
Quel che Disse Il Tuono zeigen auf ihrem ersten Longplayer die volle Bandbreite ihres Schaffens, sind nicht nur herrlich konsequent in ihrem Retro-Prog, sondern besonders in speziell italienischer Spielart, die nicht nur textlich, sondern auch musikalisch an vergangene Vorbilder anknüpft. Diese rezitieren sie und machen sie zum Teil ihres Wesens. Mir gefällts sehr, das Zusammenspiel könnte noch etwas optimiert werden, aber auch so gibt es eine Menge Ohrenfutter. Für mich macht das 7.5/10.

Line Up
Francesca Zanetta – Gitarren und Keyboards’
Niccolò Gallini – Keyboards, Flöte und zusätzlicher Gesang
Roberto Bernasoni – Bass und Gesang
Alessio Del Ben – Schlagzeug sowie zusätzliche Keyboards und Gesang

Tracklist
01. Il Paradigma Dello Specchio (Primo Specchio)
02. Figlio Dell’Uomo (Secondo Specchio)
03. Chi Ti Cammina Accanto? (Terzo Specchio)
04. Il Bastone e Il Serpente (Quarto Specchio)
05. Loro Sono Me (Catarsi)

Links:
Bandcamp Quel che Disse Il Tuono
Facebook Quel che Disse Il Tuono

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