Panzerfaust – The Suns of Perdition II: Render unto Eden – Album Review

Panzerfaust – The Suns of Perdition II: Render unto Eden – Album Review
Herkunft:
Mississiauga / Kanada
Release:
28.08.2020
Label:
Eisenwald
Dauer:
44:00
Genre:
Black Metal / Doom Metal


Letztes Jahr eröffneten die exzentrischen Schwarzheimer aus Ontario den ersten Teil Ihrer vierteiligen The Suns of Perdition Reihe. War, Horrid War konnte mit seiner musikalischen Brutalität überzeugen, welche die Thematik der hässlichen Kriege im letzten Jahrhundert wiedergespiegelt hat. Dieser kreative Höhepunkt stellt einen Wendepunkt in der Karriere von Panzerfaust dar. Sofort stellte man sich die Frage, wie der zweite Teil klingen würde. Vergleiche mit dem ersten Teil, werden nicht ausbleiben und es sind schon viele Bands an selbige gescheitert.  Ein Vorhaben, das außergewöhnlich und spannend zugleich ist. Den Kanadiern auf jeden Fall zuzutrauen ist, das hohe Level zu halten.

Hypnotische Dunkelheit geht durch den Morast

Promethean Fire eröffnet seine Pforten schon zu Beginn mit düsteren Klängen, die hypnotisch davon treiben. Die dunklen Melodien werden von den majestätisch erhabenen Growl/Screams Goliaths begleitet. Ich bin sehr überrascht, wie progressiv und anders Panzerfaust klingen können. Darüber hinaus konnten die Jungs für den weiblichen Gesang im Song, keine geringere als Maria Arkhipova von Arkona gewinnen. Sie harmoniert wunderbar im sphärischen Klangteppich. Ähnlich anders geht The Faustian Pact zur Sache. Hier sind schon nahöstliche Klänge zu vernehmen, die auf den Gitarren gezupft werden. Es vereinen sich Verspieltheit und Energie und verschmelzen zu einer Einheit. Spieltechnisch bewegen sich die vier auf hohem Niveau.

Songs, die unter die Haut gehen

Aeropagitica ringt jedem leidenschaftlichen Headbanger, durch seinen stampfenden Rhythmus und der leicht einprägsamen Melodie, sofort ein breites Grinsen der Zufriedenheit ab. Auch erwischt man sich an alte Großtaten von Amon Amarth zu denken. Großartiger Track! Abgrundtief böse ist der Beginn von The Snare of the Fowler, diabolische Gesänge werden von erneut hypnotisch klingenden Gitarren untermalt. Geschwindigkeit wird im Laufe des Songs aufgenommen und Schlagzeuger Alexander Kartashov kann sein ganzes Können aufzeigen. Moderner Black Metal muss heutzutage genauso klingen.

Black Metal mit dem Versprechen von Gänsehaut

Gänsehautalarm gibt es dann beim nächsten Brocken. Gemächlich und langsam aufbauend startet der finale Opus Pascal´s Wager, bis man sich zur Mitte hin nicht mehr halten kann und ein Sturm von überragender dynamischer Rhythmik über einen hinweg fegt. Abschließend wird man von einem Akustiksolo runtergeholt. Den Schliff bekam dieses kraftvolle Werk in den BWC Studios, Ontario. Besonders überzeugt bin ich vom druckvollen Sound, der aber keineswegs klinisch, sondern roh und dreckig klingt.


Fazit
Wie schon in der Einleitung beschrieben, erreichen Panzerfaust eine neue Stufe in Ihrer Karriere. Ich würde sogar behaupten, es ist die höchste Stufe Ihres Schaffens. The Suns of Perdition II: Render unto Eden ist wie ein Juwel, der sich noch im Schleifprozess befindet, aber trotzdem ins oberstes Regal eines Black Metal Juweliers gelegt werden kann. Das Album strotzt nur so vor Strahlkraft der Vielfältigkeit und präsenter Power. Somit geht der Blick neugierig in die Zukunft, zu Teil 3 und 4. Bis dahin genieße ich mit einer gehaltvollen 8,5/10 das aktuelle Machtwerk der Kanadier.

Line Up
Gitarre – Kaizer
Goliath – Gesang
Thomas Gervais – Bass
Alexander Kartashov – Schlagzeug

Tracklist
01. Promethean Fire
02. The Faustian Pact
03. Areopagitica
04. The Snare of the Fowler
05. Pascal´s Wager

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