Horisont – Sudden Death – Album Review

Horisont – Sudden Death
Herkunft:
Schweden
Release:
15.05.20
Label:
Century Media Records
Dauer:
52:10
Genre:
Classic Hard Rock


Bands, die auf den 1970s Zug a la Black Sabbath, Led Zeppelin, Thin Lizzy et al aufspringen und vorwiegend zu Klone ihrer selbst werden, gibt es ja genügend in der zeitgenössischen Musiklandschaft. 
Ich bin ihrer überdrüssig. Punkt. Retro Shirts werden im Vintage Stil in rauen Mengen ebenso wie ihre Alben im sechs Monatstakt auf den Markt geschmissen und spätestens mit dem dritten Album hört sich alles irgendwie gleich an und ich kann mich an keinen einzigen Song daraus erinnern. Nun, wer nun denkt, Horisont stecke ich in genau diese Schublade, irrt. Denn mit der fünfköpfigen Band aus Götheburg verhält es sich anders. Bereits 2006 gegründet, entwickelt sich nicht nur der Stil der Band, sondern auch ihre musikalischen Skills und damit auch die Musik. Sie wird voller, runder und gehaltvoller. Der Sound ist authentisch und nichts deutet auf bereits dagewesenes hin. Und genau dies macht Horisont für mich besonders. Also mittenrein ins Album. 

Sudden Death besteht aus insgesamt elf Songs, beginnend mit Revolution. Begleitet von Piano und eingehender Hook wird schon mit dem Opener eine beginnende Ära eingeläutet. Lieblich im Tempo könnte der Song auch auf einem original 1970er Album Platz finden. Aber hallo, bereits bei den folgenden Songs Free Riding und Pushing The Line, das ihr HIER sehen könnt, verschieben sich die Zeittafeln und wir bewegen uns immer weiter in Richtung 1960er. Wie das rockt! Das ist der Stoff, aus dem die Träume eines jeden Hardrock Fans sind. Musik im richtigen Tempo mit arschtretenden Riffs an den richtigen Stellen. Into The Night treibt dann etwas schneller aus meinen Lautsprechern und das Saxophon erzeugt zusammen mit dem Keyboard und den Gitarren eine wahnsinnig tolle Stimmung. Vor meinem inneren Auge sehe ich die Rollschuhbahn und meinen Walkman von Sony, der genau diese Nummer spielt, während ich über die Asphaltbahn gleite. Noch atemlos vom Track begleitet mich Standing Here mit dominantem Schellenring lyrisch …back home…(sic!)

Kaum ist der Sound erloschen, freue ich mich auf die kommenden Tracks, denn Sudden Death ist alles andere als langweilig, sich wiederholend oder gar altmodisch. Auch Runaway, Gråa Dagar und Sail On setzen die Reihe der Songs mit Hitpotential fort. besonders Runaway hat es mir angetan und wird wohl mein Lieblingstrack des Albums. Das Synthie geprägte Intro von Breaking The Chain zeugt vom Kreativitätspotential der Band, das durch Hold On nur noch gesteigert wird. Der achtminütige Closer Archaeopteryx In Flight lässt mich mit bebendem Herzen und dem Wunsch, das Album sofort und unmittelbar auf Vinyl zu haben, zurück. 


Fazit
Müsste ich den USP des Albums benennen, würde keiner ad hoc aus mir sprudeln. Und doch ist das Album einzigartig und mit hohem Wiedererkennungswert. Die Songs klingen bereits digital taxativ, rund und voller Herz und ich freue mich auf eine physische Ausgabe mit noch mehr Intensität. Für den Ideenreichtum der Songs, die Kreativität und die Komplexität, die ich hier höre, vergebe ich 8,5/10

Line Up
Axel – Gesang
Charles – Gitarre
David – Gitarre
Magnus – Bass
Pontus – Schlagzeug

Tracklist
01. Revolution
02. Free Riding 
03. Pushin‘ The Line
04. Into The Night
05. Standing Here
06. Runaway 
07. Gråa Dagar
08. Sail On
09. Breaking The Chain
10. Hold On
11. Archaeopteryx In Flight

Links:
Facebook Horisont
Webseite Horisont

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