Finsterforst – Jenseits – EP Review

Finsterforst – Jenseits
Herkunft:
Deutschland
Release:
08.09.2023
Label: AOP Records
Dauer:
39:09
Genre:
Black Forest Metal


Nach inzwischen fünf veröffentlichten Alben melden sich die Pagan Black Veteranen von Finsterforst zwischendurch mit ihrer EP Jenseits zurück. Obwohl die EP nur vier Titel umfasst, kommt sie dennoch auf eine stattliche Laufzeit von über 39 Minuten. Bleibt nur die Frage ob hier Qualität und Quantität Hand in Hand gehen oder ob das Werk sich in Langatmigkeit verliert.

Den Anfang macht Kapitel I – Freiheit, das man sich HIER anhören kann. Und tatsächlich klingt die Nummer so als ob die Band niemals weg gewesen wäre. Durchdachte Riffs, die zwischen treibenden Midtempo Passagen und schnellen Double Kick Parts hin und herwechseln. Außerdem die gewohnten Wechsel zwischen Screams, cleanem Gesang und Chören. Lyrisch bewegt man sich hier ebenfalls wie gewohnt auf extrem hohen Niveau. Selbiges lässt sich aber auch über Kapitel II – Dualität sagen, das man sich HIER zu Gemüte führen möge. Bisher bietet das Material genug Abwechslung, sodass man daraus auch jeweils mehrere Titel hätte machen können, ohne dass das jemandem aufgefallen wäre.

Die Band in Hochform

Beinahe schon kurz wirkt dagegen Kapitel III – Reflexionen mit nur fünfeinhalb Minuten. Aber gleichzeitig stellt der Titel wohl auch die Folk Ballade der EP dar. Nach circa zweiminütigem Intro, das sich immer weiter aufbaut, folgt ausschließlich cleaner Gesang, der letztlich in einen Chor übergeht.
Der Song selbst kommt völlig ohne elektrische Instrumente aus und schafft eine melancholische aber gleichzeitig auch irgendwie optimistische Atmosphäre. Sehr schwer zu beschreiben und man sollte sich hier wirklich selbst ein Bild machen.

Zum Abschluss kommt mit Kapitel IV – Katharsis noch ein 16-Minuten Monster, das allerdings Finsterforst in Reinstform verkörpert. Hier bewegen wir uns durch alle erdenklichen Genres und Einflüsse, die die Band über so viele Jahre ausgemacht haben. Vom beinahe klassisch anmutenden Black Metal zum Post Metal und leichten Folk Einflüssen. Mal wird mit der Brechstange gearbeitet und ein anderes Mal mit der feinen Klinge. Mehr als gelungener Abschluss der EP.


Fazit
Finsterforst
zeigen mit Jenseits, dass sie nie wirklich weg waren. Die vier Titel, die zusammen eine Laufzeit ergeben, die sich manches Album nur wünschen kann, überzeugen in jeglicher Hinsicht. Bleibt nur zu hoffen, dass wie so oft nach derartigen Releases, bald ein Full Length Album folgt, welche die immensen Erwartungen, die die EP jetzt wohl geschürt hat erfüllen kann. Hier gibts erstmal hochverdiente 9 / 10

Line Up
Olli Berlin – Gesang
Simon Schillinger – Gitarren, Gesang
David Schuldig – Gitarren
Tobias Weinreich – Bass
Cornelius Heck – Schlagzeug
Sebastian Scherrer – Keyboard

Tracklist
01. Kapitel I – Freiheit
02- Kapitel II – Dualität
03. Kapitel III – Reflexionen
04. Kapitel IV – Katharsis

Links
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