Deaton LeMay Project – The Day After Yesterday – Erinnerungen an vorgestern – Album Review

Deaton LeMay Project – The Day After Yesterday
Herkunft:
USA
Release:
01.01.2020
Label:
MysticImages / Eigenverlag
Dauer:
59:18
Genre:
Melodic Progressive Rock


Die beiden US-Amerikaner Roby Deaton und Craig LeMay taten sich Ende 2018 zusammen, um mit ihrem Deaton LeMay Project klassischen Progressive Rock darzubieten, die den großen britischen Bands wie Genesis, ELP, Yes durchaus die Hand reichen kann, gemischt mit dem typisch amerikanischen Bombast, die Bands wie Kansas und Styx ebenfalls in den 1970ern  groß gemacht hat.
Musikalisch begeben wir uns hier also eindeutig auf eine Zeitreise in die Zeit, in denen ein Keith Emerson mit riesigen Keyboardburgen klangtechnische Feuerwerke an den Mann oder Frau brachte. Genau dieser Keyboard Bombast erwartet den Hörer auch hier direkt mit dem ersten Song Storm the Castle, wobei die Gitarre beim Deaton LeMay Project durchaus eine gleichrangige Rolle spielt.
Schöne Soli, wunderbar melodisches Gitarrenspiel, und dabei in den passenden Momenten auch amtlich rotzig. Von Sound und Melodie her passt hier alles, mir stehen die Keyboard Fanfaren hier etwas zu sehr im Vordergrund und erdrücken die anderen Mitstreiter etwas.
Beim zweiten, dem Titeltrack erfährt der Hörer wunderbare Melodien, gezupfte Gitarren und angenehmere Keyboard-Sounds. Mit dem folgender folgenden Trilogie, nach einer einleitenden Overtüre bestehend aus The Past, The Present und The Future, darf auch der Gastsänger Hadi Kiani zu Wort kommen. Sein guter Gesang im Spektrum von Michael Sadler, Steve Walsh oder Tommy Shaw drängt die Keyboards etwas in den Hintergrund, die Songs gewinnen noch an Melodik, und in den angenehmen Momenten fühle ich mich stark an die aktuelleren Saga erinnert, wie zum Beispiel The Future, das vom Gesang und Gitarrenspiel stark an Saga erinnert. Das folgende akustisch gehaltene Fade Away erinnert eher an Styx, ohne aufdringlich zu wirken.

Die folgenden To The End, das in Harmonik, Gesang und Keyboardbegleitung wundervolle Silent Stone und das zweiteilige Event Horizon bieten im besten Sinne Bekanntes. Der Schlusstrack Voice Of Freedom ist eine Hommage an ELP Stil, ohne die technische Ausgefeiltheit eines Keith Emerson zu erreichen, auch ist Hadi Kiani nicht so stimmgewaltig wie einst Greg Lake. Trotzdem kann Gebotenes Fans von ELP überzeugen, jene dürften ihre Freunde an dem würdigen Abschluss von The Day After Yesterday haben.


Mein Fazit:
Wir haben es hier also mit hochmelodischem RetroProg zu tun, der an manchen Stellen altbacken und klischeehaft klingt, vor allem die manchmal übermäßig präsenten Keyboardfanfaren verleiden einem schon mal den Spaß, zumal Roby Deaton auch oft zeigt, dass er die Keyboards auch geschmackvoller und dezenter bedienen kann, ohne dass die Musik dadurch verliert, im Gegenteil. Gerade das Gitarrenspiel ist immer angenehm satt und passend. Das Gesamtprodukt ist für mich stimmig, die Melodien zünden immer und die übrigen Mitstreiter, allen voran Craig LeMay mit seinem sehr guten Schlagzeugspiel und der Sänger Hadi Kiani mit seinen guten, manchmal operettenhaften Gesangslinien sind ebenfalls angenehm präsent. Ich vergebe 8/10.


Line Up
Roby Deaton – Keyboards, Bass und Gitarren
Craig LeMay – Schlagzeug und Perkussion
Gastauftritte:
Hadi Kiani – Gesang
Ehsan Imani – Gitaare
Joel Gregoire – Gitarre
Josh Mark Raj – Gitarre

Tracklist
Storm the Castle
Day After Yesterday
Tri-Overture
The Past
The Future
The Present
Fade Away
To The Ende
Silent Stone
Event Horizon Pt. 1
Event Horizon Pt. 2
Voice of Freedom

Links:
Deaton LeMay Project
Facebook Deaton LeMay Project

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