Blizzen – Metalectric – Album Review

Blizzen – Metalectric
Herkunft: Deutschland
Release: 21.11.2025
Label: Diabolic Might Records
Dauer: 36:39
Genre: Heavy Metal


Foto Credit: Robin Wächtershäuser

Oft wird die Frage gestellt, wohin der Heavy Metal sich bewegt und ob da überhaupt noch Spielraum für Entwicklungen abzusehen sind. Dabei werden Schubladen geöffnet und Genres werden gemischt.

Doch bei allen Bemühungen erscheint mir der Ansatz dieser Frage falsch. Der wichtigste Fakt ist doch, dass Heavy Metal Eier, Spaß und Emotionen haben muss. Also haben wir noch Spaß an neuem Material?

Das metallische Kribbeln ist da

Im Fall von Metalectric ist mir vor dem ersten Hören noch nicht klar, was mich erwartet. Die erste EP und das Debüt haben berechtigt für viel Aufsehen gesorgt. Das zweite Album World In Chains war dann etwas mehr am Hardrock orientiert. Doch ab dem ersten Ton scheint die Laufrichtung klar zu sein. Es wird metallischer und es kribbelt voll Spannung beim Hören.

Mit Into The Abyss steigen die vier Musiker hochmotiviert in Genre ein, wie man HIER anhören kann. Feinster schneller Metal schlägt uns um die Ohren. Ich fühle mich sofort an die alten Tage von Helloween erinnert. Das liegt sowohl an der dargebotenen Geschwindigkeit, als auch am hohen Organ des Frontmannes liegt.

Der Vorteil von Blizzen 2025 ist, dass sie das Feeling des traditionellen teutonischen Heavy Metal transportieren und zusätzlich mit einer gelungenen Produktion verknüpfen. Das kann man von einigen alten Kultalben nicht behaupten und so hat die Band in dem Punkt schon mal klare Pluspunkte.

Eintagsfliege oder Dauerbrenner

Die Frage ist, ob der Opener eine Eintagsfliege ist. Ich kann ohne zu spoilern schon mal vorausschicken, dass Metalectric durchweg gelungen ist. Das liegt vor allem daran, dass die vier Herren aus Gießen sich nicht nur aufs schnelle Spiel verlegen. Blizzen haben einen Plan und wissen, wo sie hin wollen. Mit Witchhammer gibt es feine Gitarrenarbeit und einen melodischen Refrain. Bei Nightstalker setzt man noch einen Drauf und paart besten Heavy Metal mit einem wunderbaren Refrain, welche sicher auch live richtig zündet.

Blizzen sind echt gereift und zaubern Überraschungen aus dem Nähkästchen. Mit Pulse Of Time gibt es ein bassdominiertes Instrumental, welches sicher niemand so erwartet hätte. Das kurze Stück geht nahtlos in die Halbballade From Sadness To Anger über. Wie genial man vertonten Schmerz umsetzen kann, könnt ihr HIER anhören.

Schnell schließt sich der Kreis

Es geht weiter mit No More Room In Hell im gehobenen Midtempo. Die folgenden Songs glänzen mit Riffs, die wie bei Reign Of Faith im Ohr kleben bleiben und reichlich Melodien ohne Schmalz.

Die Band schließ den Kreis zum Beginn von Metalectric und legt bei den letzten beiden Nummern wieder einen Zahn zu. Ist When The City Sleeps schon großartig, dann toppt Massive Attack ein mehr als gelungenes Album. Die Gitarren, die Spiellaune und die ganze Band schäumen über. Finales Headbangen für den Hörer lassen nur einen Schluss zu: das Album endet mit einem Rauswurf nach Maß!


Fazit
Blizzen überzeugen auf Metalectric mit vielen Ideen und einer unüberhörbaren Spiellaune. Statt nur auf Geschwindigkeit zu setzen, bieten sie uns die gesamte Breite des Heavy Metal mit Melodien und kleinen Überraschungen. Die Band trägt den Heavy Metal in sich und wir fühlen uns wie in den besten Zeiten! 9 / 10

Line Up
Andi Heindl – Gitarre
Marvin Kiefer – Gitarre
Gereon Nicolay – Schlagzeug
Daniel Steckenmesser – Gesang, Bass

Tracklist
01. Into The Abyss
02. Witchhammer
03. Nightstalker
04. Pulse Of Time
05. From Sadness To Anger
06. No More Room In Hell
07. Reign Of Faith
08. Iron Rain
09. When The City Sleeps
10. Massive Attack

Links
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