Speed Queen – …With A Bang! – Album Review

Speed Queen – …With A Bang!
Herkunft: Limburg / Belgien
Release: 05.09.2025
Label: High Roller Records
Dauer: 40:36
Genre: Speed Metal


Foto Credit: Sarina Mannaert

Mit einem Paukenschlag wollen uns die Belgier von Speed Queen wecken. Der metallische Weckruf in Form des Debütalbums ist nicht überstürzt, denn der zeitliche Anlauf zum ersten vollen Album hat zirka zehn Jahre gedauert. Doch ganz ohne Vorarbeit kommen die vier Herren nicht daher. Über die Jahre gab es ein Demo und zwei EP Veröffentlichungen. Natürlich wurde auch einiges an Liveerfahrungen gesammelt, was die erste Wahl für ein direktes Feedback von den Fans ist.

Die Metalfans scheinen weiter hungrig auf junge, frische Bands zu sein, die den 1980er Jahren Tribut zollen. In den schnellen Nummern von Speed Queen spiegeln sich deutlich die großen Helden des NWOBHM wieder. Ein bisschen ungestümes Feeling von Metallica zu Anfangstagen, die Gitarrenharmonien scheinen von Iron Maiden entlehnt und musikalische Emotionen aus Richtung Exciter und Diamond Head können herausgehört werden. Bei …With A Bang! können diejenigen ein Ohr riskieren, die auf den Metal-Nachwuchs wie Night Demon, Skull Fist oder Enforcer stehen.

Weckruf im Eiltempo

Mit dem kurzen Intro 5678 stimmen uns die Belgier auf eine kleine Speed Metal Reise ein. Showdown legt ordentlich los und macht sofort gute Laune. Dieser positive Touch bleibt auch das ganze Album erhalten und ist neben der Spielfreude ein weiterer große Pluspunkt von …With A Bang!. Speed Queen reizen bei Showdown schon ganz die ganze Breite des Repertoires aus. Geschwindigkeit, Spielfreude und Gitarrensoli sind HIER auf 100 Prozent zu vernehmen.

So verwundert es nicht, dass I Want It als direkte Fortführung der Geschwindigkeit das Level zwar hält, aber keine neuen Akzente setzen kann. Aber die Belgier zocken unverzagt und dynamisch drauflos. Beim Solo gibt es Hilfe von Skull Fist Gitarristen Jonny Nesta. Das dürfte aber mehr ein Dienst unter Freunden sein, denn eine spieltechnische Notwendigkeit für eine Unterstützung besteht auf dem Album nicht.

Auge um Auge mit 1980er Referenzen

Mehr Ideen bietet Eye To Eye an, welches live mit den Mitgröl-Chören im Refrain sicher richtig gut von der Bühne kommt. Auch das kurze Gitarrensolo am Ende lässt Gänsehaut aus Richtung alte Accept und Diamond Head aufkommen. Chasing Ghosts setzt ganz auf die Kraft der Gitarrenharmonie, während uns I Walk Alone anfangs eine Ballade vorgaukelt. Doch das verhaltene Spiel reicht nur kurz und Speed Queen ziehen wieder vom Leder und lassen bis zum Ende nicht vom Eiltempo ab.

Wer braucht Balladen?

Ohne Fehl und Tadel spielt sich die Band durch die reichlich 40 Minuten. Dabei kommt es kaum zu stilistischen Änderungen und das Muster nach zwei Dritteln eines Songs das Gitarrensolo einzuschieben, hätte mal durchbrochen werden können. Wobei das von meiner Seite meckern auf hohem Niveau ist, denn Andreas Stieglitz beherrscht die Kunst des Saitenhexens exzellent.

Mit The World Ends Tonight gibt es HIER eine Highspeed Rock ’n‘ Roll Nummer zu hören. Time To Go ist ein schnell stampfender Banger und getreu ihres Rezeptes, versuchen uns Speed Queen bei Fire mit flinken Fingern unter den Tisch zu spielen. Mit perfektem Highspeed-Metal als Basis und einer kleinen Verschnaufpause im Mittelteil sorgen die Belgier für ein kurzweiligen Abschluss im Expresstempo.


Fazit
Speed Queen reizen auf …With A Bang! die Grenzen des schnellen Heavy Metal aus. Dabei stehen Spielfreude und das Erlebnis Gitarrenarbeit im Vordergrund. Ob das Rezept der Perfektionierung von Geschwindigkeit auf Dauer reicht, werden wir beim nächsten Album wissen. Live dürfte es für uns ein energetisches Erlebnis werden und in Vorbereitung darauf sollte sich jeder das Debüt durch die Ohren rauschen lassen. 7,5 / 10

Line Up
Thomas Kenis – Gesang, Tambourine
Andreas Stieglitz – Gitarren, Synthesizer
Lander Savelkoul – Bass
Toon Driezen – Schlagzeug

Tracklist
01. 5678
02. Showdown
03. I Want It
04. Eye To Eye
05. Chasing Ghosts
06. I Walk Alone
07. Skygazers
08. The World Ends Tonight
09. Time To Go
10. Fire

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