Frantic Amber – Death Becomes Her – Album Review

Frantic Amber – Death Becomes Her
Herkunft: Schweden
Release: 04.04.2025
Label: ROAR! Rock of Angels Records
Dauer: 49:58
Genre: Melodic Death Metal


Kenneth Brandt Madeleine Gullberg Husberg Frantic Amber photoFrantic Amber haben’s nicht eilig. In 17 Jahren Bandgeschichte hat die Combo gerade einmal drei Alben veröffentlicht, inklusive dem brandneuen Death Becomes Her, auf dem erstmals Laura Hernandez hinter dem Schlagzeug sitzt.

Qualität geht aber bekanntlich über Quantität. Bleibt also die Frage, ob die neueste Veröffentlichung ähnlich hohe Wellen schlagen kann wie der vielgerühmte Vorgänger Bellatrix von 2019. Die vier Damen selbst haben jedenfalls vor, trotz des Melodeath-Anstrichs keinesfalls auf eine große Portion musikalischer Brutalität zu verzichten. Oder mit anderen Worten: Trotz jeder Menge griffiger Gitarrenmeldien den todesmetallischen Ballermann nicht außen vor zu lassen.

Breitgefächerter Sound

Die Stimme von Sängerin Elizabeth Andrews ist jedenfalls unverkennbar. Die Musikerin braucht den Vergleich vor Genre-Größen wie Alissa White-Gluz keinesfalls zu scheuen, aber auch die Instrumentalfraktion versteht ihr Handwerk. Erdige Rhythmusarbeit, Stakkato-Riffs und packende Hooklines bilden den Unterbau von Death Becomes Her, und zwar auf hohem Niveau.

Auffällig ist, dass die Band versucht, ihren Sound relativ breit zu fächern. Jolly Jane ist beispielsweise ein technisch versiertes und rasendes Stück Musik, dass in seiner Song-Struktur dezent an Cannibal Corpse erinnert und dem Hörer keine Verschnaufpause gönnt. Black Widow hingegen klingt typisch Nordeuropäisch, inklusive dezenten Black Metal Anleihen und melodischem Refrain.

Technisch, melodisch, gut

Am ehesten lässt sich der Sound von Frantic Amber im Stück Hell’s Belle zusammenfassen. Die Nummer klingt launisch, melodisch und heavy zugleich – ein Kunststück, dass man erst einmal schaffen muss. Ein kurzes Intermezzo in Richtung Symponic Death Metal ist auch zu hören, den Beweis findest du HIER.

Insgesamt betrachtet braucht die Scheibe zwei bis drei Durchläufe, um richtig zu zünden. Ganz einfach deswegen, weil Frantic Amber einerseits klar im Melodeath zuhause sind, sich andererseits davon aber  nicht einschränken lassen wollen. Dadurch werden etliche Versatzstücke aus verschiedenen Ecken und Endes des (todes-)metallischen Universums geboten, was die Ohren und der Kopf des geneigten Hörers erst einmal verarbeiten müssen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Death Becomes Her mit jedem Durchlauf wächst und auch nach mehreren Rotationen nicht langweilig wird.


Fazit
Death Becomes Her bietet jedem Melodeath-Afficionado etwas, ganz egal welche speziellen Hörgewohnheiten man hat. Wenn dieses Genre ein Restaurant wäre, schicken uns die Chefköchinnen von Frantic Amber nämlich Grüße aus vielen verschiedenen Küchen. Und in jeder davon versteht die Band ihr Handwerk. 7,5 / 10 weil nicht jeder Song sofort zündet, aber gut Ding braucht manchmal genügend Weile.

Line Up
Gesang – Elizabeth Andrews
Gitarre – Mio Jäger
Bass – Madeleine Gullberg Husberg
Schlagzeug – Laura Hernandez

Tracklist
01. El Orfanato (Intro)
02. Bloodbath
03. Black Widow
04. Death Becomes Her
05. Hell’s Belle
06. Angel Maker
07. Jolly Jane
08. The Butcheress
09. In The Garden Of Bones
10. Epitaphium (Outro)

Links
Webseite Frantic Amber


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Thy Kingdom Will Burn – The Loss and Redemption 
Split-EP Review – Lotus Thief / Forlesen
Album Review – Inquitous Savagery – Edifice of Vicissitudes

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 1 Average: 5]