Behemoth – The Shit Ov God – Album Review

Behemoth – The Shit Ov God
Herkunft: Polen
Release: 09.05.2025
Label: Nuclear Blast Records
Dauer: 39:21
Genre: Black/Death Metal


Behemoth-2025
Foto Credit: Sylwia Makris & Christian Martin Weiss

Behemoth sind eine dieser Bands, von der man als Metal-Fan zumindest ein paar Songs kennt und die man möglicherweise schon einmal irgendwo auf der Main Stage eines Festivals gesehen hat. Kurzum, die Polen sind in der Szene präsent, an ihnen vorbeizukommen ist kaum möglich.

Diesen Ruf haben sich die Extrem-Metaller im Laufe der Jahrzehnte mit Fleiß, Touren und starken Alben aufgebaut – so groß wird niemand einfach über Nacht. Das letzte Album Opvs Contra Natvram von 2022 rief allerdings gemischte Gefühle hervor. Kann ein Album, das Scheiße im Namen trägt, nun wieder stärker überzeugen? Kopfhörer auf, Kreuz an der Wand umgedreht, und ab in die okkulte Welt von Shit Ov God!

Antichristlicher Holzhammer

Das Wichtigste zuerst: Behemoth liefern genau das ab, wofür sie bekannt sind. Düster-atmosphärische Passagen, von Blastbeats unterlegte Wutausbrüche und nordische Kälte gehen wieder Hand in Hand. Dazu schreit uns Nergal erneut Texte entgegen, bei denen man gelegentlich erst einmal überlegen muss, was er uns sagen möchte. Das ist laut seiner eigenen Aussage jedoch ein Teil des Konzeptes, by the way.

Insofern nichts Neues im okkulten Kosmos der Polen, wenngleich das Trio seine Botschaften schon einmal filigraner und mystischer unters Volk gebracht hat. Klar, die Band weiß was sie tut und hat sich sicher bewusst dazu entschieden, den lyrischen Holzhammer auszupacken. „We are the Shit Ov God“, „If I am God, everyone is“ und so weiter – wer es böse meint, könnte sagen, dass hier viele Phrasen aus dem antichristlichen Abrisskalender wiederverwertet wurden.

Satanistische Verwaltung

Musikalisch liefern die Polen solides Handwerk ab. Nicht mehr, aber auch nich weniger. Mit einem Werk wie The Satanist im Backkatalog sind Reviews ja immer ein wenig unfair, dann alles Neue wird an alten Glanztaten gemessen. Dennoch, vollends überzeugen können Behemoth mit der Scheiße Gottes vermutlich nur ihre eingefleischten Fans.

Das liegt nicht unbeding daran, dass das Album etliche Durchhänger hat. Eher wird man beim Anhören vom Gefühl beschlichen, dass die Band dazu überging, ihr Erbe zu verwalten. Das sei den Musikern nach über 30 Jahren Bandgeschichte vergönnt, wirkt aber dennoch streckenweise wie eine Combo, die sich selbt kopiert und – das muss man leider sagen – streckenweise und ungewollt selbst persifliert.

So bleibt unterm Strich nur zu sagen, dass The Shit Of God typische Kost aus dem Hause Behemoth ist, die auf dem gewohnt hohen musikalischen Niveau der Band daherkommt, aber bei einem Ranking ihrer besten Alben keine Top-Platzierung erlangen würde. Nergal wird’s aber egal sein, denn er hat ja meist seine ganz eigenen Ansichten.


Fazit
The Shit Ov God ist Behemoth in Reinkultur, nur teils ein wenig klobiger und ohne den einstigen Wow-Effekt. Die Scheibe bietet alles, was ihre Fans an den Polen lieben, wenngleich die Band schon mal stärker überzeugen und überraschen konnte. 7 / 10

Line Up
Adam Nergal Darski – Gesang, Gitarre
Tomasz Orion Wróblewski – Bass, Hintergrundgesang
Zbigniew Inferno Promiński – Schlagzeug, Percussion

Tracklist
01. The Shadow Elite
02. Sowing Salt
03. The Shit Ov God
04. Lvciferaeon
05. To Drown The Svn In Wine
06. Nomen Barbarvm
07. O Venvs, Come!
08. Avgvr (The Dread Vvltvre)

Links
Webseite Behemoth
Facebook Behemoth


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